Die slowenische Automobilbranche befürchtet, dass wegen der Coronakrise rund 10.000 Arbeitsplätze gefährdet sind. Das ist ein Viertel von 40.000 Jobs, die direkt und indirekt mit der Branche zusammenhängen. Die Automobilindustrie in Slowenien befinde sich in der bisher schlimmsten Krise, mahnte das slowenische Automobilcluster (ACS), eine Vereinigung der Autozulieferer.

Die ACS appellierte an die Regierung, die Maßnahmen der beiden Hilfspakete, die Ende Mai auslaufen, zu verlängern oder neue Maßnahmen einzuführen. Ohne die Fortsetzung der finanziellen Unterstützung werden massive Kündigungen und sogar Insolvenzen folgen, mahnten slowenische Autozulieferer am Montag laut Medienberichten.

Produktionsrückgang von 60 Prozent

Das stark exportorientierte Automobilsektor in Slowenien verzeichnete im April und Mai einen Produktionsrückgang von 60 Prozent, in Mai gingen die Aufträge um 50 Prozent zurück, auch im Juni wird noch keine Erholung erwartet. "Das zweite Quartal dieses Jahres ist katastrophal, in der zweiten Jahreshälfte werden wir ums Überleben kämpfen", sagte CEO der Kolektor-Gruppe, Radovan Bolko, laut Nachrichtenagentur STA.

Forderung: Lohnsubventionen verlängern

Die Unternehmen appellieren an die Regierung, dass sie die bisherigen Coronamaßnahmen verlängert, vor allem Lohnsubventionen für Angestellte, die vorübergehend zu Hause bleiben und auf die Arbeit warten. Ab Juni wünschen sie sich außerdem die staatlich subventionierte Kurzarbeit. Die slowenische Regierung schmiedet bereits an einem neuen Hilfspaket, mit dem laut Medien unter anderem die Kurzarbeit nach dem österreichischen Vorbild geregelt werden soll.

Rund 300 Unternehmen der slowenischen Automobilbranche haben einen kumulativen Umsatz von 4 Milliarden Euro. Sie sind für 20 Prozent der gesamten slowenischen Exporte zuständig und tragen 10 Prozent zum slowenischen Bruttoinlandsprodukt bei.