Mit Stand Montag, 11. Mai, sind in Österreich fast 550.000 Menschen - exakt: 549.662 - arbeitslos oder in Schulungen. 503.494 Personen davon sind arbeitslos gemeldet, 46.169 Menschen in Schulungen. Das sind rund 198.000 Menschenmehr als zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahres.

Im Vergleich zum Höhepunkt der Arbeitslosigkeit Mitte April (588.205 Personen) ist die Zahl der Arbeitssuchenden um rund 39.000 Personen gesunken, sagte Arbeitsministerin Christine Aschbacher (ÖVP) bei der Präsentation der jüngsten Arbeitslosenziffern am Dienstagvormittag. Ab dieser Woche will die Regierung wöchentliche Updates zum Jobmarkt geben.

Entwicklung in den Branchen

Die Entwicklung in den Branchen ist unterschiedlich: Trauriger Spitzenreiter ist nach wie vor der Tourismus mit 112.000 Arbeitssuchenden. 67.500 Menschen sind im Handel auf Jobsuche, der Rückgang ist vorerst nur leicht. Im Bau sind 31.000 Personen auf Jobsuche. Ende März waren es rund 56.000 Menschen. Hier ist also der Rückgang der Arbeitslosigkeit bereits deutlich.

Leichte Entspannung bei Kurzarbeit

Leichte Entspannung ortet Aschbacher bei der Kurzarbeit. 109.286 Anträge auf Kurzarbeit wurden bisher eingereicht. "Die Anträge sichern mittlerweile 1,3 Millionen Arbeitsplätze", sagt Aschbacher. 96 Prozent der Anträge wurden genehmigt. Die Bewilligungssumme beträgt 9,5 Milliarden Euro. "Wir werden schauen, wie weit wir mit den 10 Milliarden Euro kommen und gegebenenfalls die Gespräche suchen", sagte Aschbacher über eine allfällige Ausweitung der Mittel für die Kurzarbeit. 

In den Branchen Beherbergung und Gastronomie sind 100.000 Arbeitsplätze mit 13.500 Anträgen von Kurzarbeit betroffen. Im Handel sind 295.000 Beschäftigte in Kurzarbeit.

In Summe sind derzeit über 1,8 Millionen Euro Menschen arbeitslos oder in Kurzarbeit.

Ausweitung der Kurzarbeit?

Am Instrument der Corona-Kurzarbeit werde derzeit gearbeitet, sagte Aschbacher auf die Frage, ob eine Verlängerung geplant sei. Die Kurzarbeit ist bisher auf zwei mal drei Monate angelegt. "Wir sind in intensiven Gesprächen zur weiteren Entwicklung und Vereinfachung der Kurzarbeit", sagte die Arbeitsministerin.

Milliardenloch im Bundeshaushalt

Die heftigen Auswirkungen der Coronakrise auf den österreichischen Arbeitsmarkt (200.000 Arbeitslosemehr als noch vor zwei Monaten, mehr als 1,2 Millionen Menschen in Kurzarbeit) werden sich massiv auf den Bundeshaushalt niederschlagen. Laut Berechnungen der Agenda Austria könnten dem Staat – je nach Dauer der Krise – zwischen 4,5 und mehr als 12 Milliarden Euro an Steuern und Sozialversicherungsabgaben entgehen, also zwischen 5 und 15 Prozent der Einnahmen. 2019 nahm der Staat 85 Milliarden alleine durch die Steuern und Sozialversicherungsbeiträge für die Arbeitnehmer ein.

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Ab sofort wird es von Regierungsseite jede Woche neue Statistiken geben. Zuletzt hatte die Opposition noch das Fehlen aktueller Zahlen massiv kritisiert.