Der Countdown läuft, neue Lage: drei Tage. Am Freitag dürfen Österreichs Gastronomiebetriebe nach fast zwei Monaten Stillstand wieder öffnen. Trotz der strengen Sicherheits- und Hygieneauflagen, die damit einhergehen, ist die Vorfreude groß, wie Klaus Friedl, steirischer Gastronomieobmann in der Wirtschaftskammer, betont. Das nunmehr präsentierte Wirte-Hilfspaket werde begrüßt, „man muss aber auch ganz klar und offen sagen, dass es für einige Gastronomiebetriebe zu spät kommen dürfte“, sagt Friedl. Das Paket werde aber dabei helfen, wieder für Schwung in der Branche zu sorgen. „Wir müssen uns aber auch bewusst sein, dass diese Krise nicht mit dem Jahr 2020 vorbei sein wird. Auch in Zukunft müssen diese Entlastungen aufrechtbleiben.“ Dass die Pauschalierung angehoben werde, „darüber freuen wir uns wirklich“, so Friedl.

Die halbierte Mehrwertsteuer für alkoholfreie Getränke müsse aus seiner Sicht jedenfalls länger gelten, „zumindest so lange die Überbrückungsfinanzierungen laufen“. Als „wichtigen Schritt“ bezeichnet Friedl auch die höhere Absetzbarkeit von Geschäftsessen (von 50 auf 75 Prozent), „wobei wir uns hier noch mehr Mut gewünscht hätten, 100 Prozent wären insbesondere für die gehobene Gastronomie zumindest vorübergehend noch besser gewesen, man darf nicht vergessen, dass diese Krise dazu führen wird, dass die Konsumenten und Betriebe weniger Geld zur Verfügung haben“.

"Das wird sich einspielen"

In Bezug auf die ab Freitag geltenden Bestimmungen zeigen sich steirische Wirte zuversichtlich. „Wir sind überzeugt, dass sich auch die Gäste daran halten werden, das wird sich einspielen.“ Die letzten Vorbereitungen würden jedenfalls auf Hochtouren laufen. Einen großen Wermutstropfen ortet man in der steirischen Gastronomie aber noch: Getränke dürfen zwar an der Theke eines Lokals abgeholt, dort aber nicht konsumiert werden. „Hier fordern wir weiterhin eine Änderung, denn das trifft vor allem die kleinen Betriebe sehr.“