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Die wirtschaftliche Lage am Freitag, 24.4.

17:00 Uhr: Lufthansa-Chef Spohr: 10.000 Mitarbeiter weniger nach der Krise

Lufthansa-Chef Carsten Spohr rechnet indes mit dem Abbau von 10.000 Jobs in der Corona-Krise. Die Flotte werde um etwa 100 Flugzeuge schrumpfen, sagte der Vorstandsvorsitzende des deutschen AUA-Mutterkonzerns am Freitag in einer internen Botschaft an die Mitarbeiter. Vor Ausbruch der Pandemie hatte der größte Luftverkehrskonzern Europas weltweit rund 130.000 Mitarbeiter und 760 Flugzeuge.

Mit einer Normalisierung der Lage für den Luftfahrtkonzern rechnet Spohr nicht vor 2023.

Lufthansa-Chef Carsten Spohr
Lufthansa-Chef Carsten Spohr © APA

16:30 Uhr: Börsianer sehen bei Lufthansa Geld ausgehen - Aktie nahe Rekordtief

Bei der Lufthansa wird unter Hochdruck um Staatshilfen verhandelt. Am Freitag sind die Aktien der wegen der Corona-Pandemie ins Trudeln geratenen deutschen AUA-Mutter massiv abgesackt. "Im Moment heißt es Staatshilfe oder das Ende", so die Experten des Brokerhauses Bernstein.

Die Lufthansa-Aktien fielen um 8,4 Prozent und kosteten mit 7,15 Euro zeitweise so wenig wie seit der Sars-Pandemie vor 17 Jahren nicht mehr.

16:00 Uhr: Über Erntehelfer-Plattform bisher 2500 Personen vermittelt

Über die Plattform Lebensmittelhelfer.at sind bisher 2.500 Arbeitskräfte in Österreich vermittelt worden. Um routinierte Saisonkräfte ins Land zu holen, organisierten Tiroler Gemüsebauern und Marchfelder Spargelbauern zwei Flüge mit rund 300 rumänischen Erntehelfern. Den Betrieben fehlten zu Beginn der Coronakrise wegen der Grenzschließungen tausende osteuropäische Arbeitskräfte.

Über 400 Betriebe haben bei der Vermittlungsplattform bisher einen Bedarf von über 4000 Arbeitskräften angemeldet. 

14:30 Uhr: BMW fährt Werke ab 4. Mai wieder hoch

Der deutsche Autobauer BMW will das Autowerk Spartanburg in den USA und das Motorradwerk in Berlin nach wochenlangem Stillstand ab 4. Mai schrittweise wieder hochfahren. In Deutschland soll die Autoproduktion erst am 11. Mai im niederbayerischen Dingolfing wieder starten, ebenso in Mexiko, wie der Konzern am Freitag mitteilte.

"Frühestens am 18. Mai" sollen dann die Autobauer im BMW-Stammwerk München, in Leipzig, Regensburg, im südafrikanischen Rosslyn und im Mini-Werk Oxford wieder an die Arbeit gehen - "je nach Marktentwicklung".

Das BMW Motorenwerk Steyr nimmt übrigens schon ab Montag, 27. April, die Produktion in größerem Umfang wieder auf. 

13:10 Uhr: IHS-Chef warnt vor "Flickenteppich" bei Hilfen 

IHS-Chef Martin Kocher warnt vor schlecht abgestimmten wirtschaftlichen Hilfsmaßnahmen in der Coronakrise. "Wir müssen es schaffen, betroffene Branchen/Sektoren möglichst punktgenau zu unterstützen, um die Folgen abzufedern. Das soll und darf aber nicht zu einem Flickenteppich von spezifischen Steuererleichterungen, Prämien, etc. führen", schrieb Kocher am Freitag auf Twitter.

"Ein solcher Flickenteppich ist budgetär nicht mehr leicht zu kontrollieren", so der Direktor des Instituts für Höhere Studien (IHS) und Professor am Institut für Volkswirtschaft der Universität Wien. 

12:30 Uhr: Hofer verlängert Öffnungszeit unter der Woche

Der Lebensmitteldiskonter Hofer lockert die coronabedingte Einschränkung der Öffnungszeiten. Unter der Woche hatte die Kette seit 30. März nur bis 18.00 Uhr geöffnet. Ab 27. April sind die österreichweit mehr als 500 Hofer-Filialen wieder bis 19.00 Uhr offen, am Samstag weiterhin bis 18 Uhr.

Man wollen den berufstätigen Kunden "einen stressfreien Einkauf ermöglichen", so der Diskonter am Freitag in einer Aussendung. Vor der Coronakrise hatte Hofer bis 20.00 Uhr geöffnet.

11:45 Uhr: Nestle profitiert stark von Hamsterkäufen

Hamsterkäufe in der Coronakrise haben dem Schweizer Nahrungsmittelriesen Nestle einen starken Jahresauftakt beschert. Der um Übernahmen und Wechselkurseffekte bereinigte Umsatz stieg im ersten Quartal um 4,3 Prozent - das stärkste Wachstum seit fast fünf Jahren. 

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11:00 Uhr: Wizz Air will von Wien nach Mailand fliegen

Der ungarische Billigflieger Wizz Air will seine Flüge ab Wien bereits in einer Woche wieder aufnehmen. Das sagte Wizz-Manager Stephen Jones am Freitag in einer Videokonferenz mit Journalisten in Wien. Angeflogen werden sollen ungeachtet der Coronavirus-Pandemie und der Reisebeschränkungen rund 20 Destinationen in ganz Europa, darunter Mailand, Tel Aviv oder Valencia.

Anfangs nur wenige Male pro Woche. "Wir glauben, wir können die Flüge durchführen", sagte Jones zu aufrechten Einreise- und Landeverboten in etlichen Ländern in Europa. Falls man nicht dürfe, werde man es bleiben lassen. Wegen der geringen Nachfrage erwartet Jones noch niedrigere Ticketpreise. Wizz Air warnt davor, den Mittelsitz gesetzlich sperren zu lassen. "Das wäre ein Verlust von einem Drittel des Umsatzes", so Jones.

Wizz Air will ab 1.5. wieder durchstarten
Wizz Air will ab 1.5. wieder durchstarten © Wizz Air

09:30 Uhr: Deutscher Tourismusbeauftragter nährt Hoffnung auf Österreich-Urlaub

Der Tourismusbeauftragte der deutschen Bundesregierung, Thomas Bareiß (CDU), hat am Freitag ein wenig Hoffnung darauf gemacht, dass noch im Sommer deutsche Urlauber nach Österreich kommen könnten. "Ich hoffe, dass ich im Sommer ein paar Tage nach Österreich fahren kann", sagte er im ZDF. Generell müsse mit Nachbarländern geschaut werden, wie die Sicherheit in Coronazeiten gewährleistet werden könne.

"Wir müssen schauen (...), dass wir Reisen in Mitteleuropa möglich machen", zählte Bareiß auch andere "beliebte Reiseländer" der Deutschen wie Frankreich, Dänemark, Polen und Belgien auf.

Derlei Hoffnungen dämpft indes der deutsche Außenminister Heiko Maas (SPD). Alle wünschten die Rückkehr zu einem Schengen-Raum der offenen Grenzen, sagte er. Mit Blick auf die Rückholaktion der deutschen Regierung fügt er aber hinzu: "Wir können und wollen im Sommer so eine Aktion nicht noch einmal wiederholen." Maas verwies auch auf die bestehenden Reise- und Ausgangsbeschränkungen.

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09:00 Uhr: VW-Chef: "Jetzt das System wieder in Gang bringen"

Volkswagen-Konzernchef Herbert Diess hat sich dafür ausgesprochen, die Wirtschaft in Deutschland nach dem flächendeckenden "Lockdown" behutsam wieder hochzufahren. Allzu lange abwarten dürfe man dabei nicht, sagte der Manager am Donnerstagabend in der ZDF-Sendung "Maybrit Illner". "Sicher können wir noch durchhalten", meinte Diess zu einem Zeitraum von einigen Wochen.

08:45 Uhr: USA erwägen Kreditprogramm für angeschlagene Ölfirmen

US-Finanzminister Steven Mnuchin will der angeschlagenen US-Ölindustrie unter die Arme greifen. "Eine der Komponenten, mit denen wir uns befassen, ist die Bereitstellung von Darlehen für die Branche", sagte Mnuchin in einem Interview mit der Agentur Bloomberg. "Wir prüfen eine Menge verschiedener Optionen." Noch sei allerdings keine Entscheidung gefallen.

In dieser Woche ist der Preis für US-Öl wegen der Coronavirus-Pandemie erstmals in seiner Geschichte ins Minus gestürzt. >>> Mehr dazu lesen Sie hier <<<

08:20 Uhr: Italien erwartet 2020 Defizit von 10,4 Prozent

Italien rechnet in diesem Jahr mit einem Budgetdefizit von 10,4 Prozent des Bruttoinlandprodukts (BIP). 2021 wird mit einem Defizit von 5,7 Prozent gerechnet, wie aus einem Entwurf eines neuen Dokuments der Wirtschafts- und Finanzplanung hervorgeht, das die Regierung im Laufe des heutigen Freitags verabschieden will.

Italiens Premier-Minister Giuseppe Conte
Italiens Premier-Minister Giuseppe Conte © APA

06:00 Uhr: Coronakrise bringt Schweine-Erzeugerpreis wieder zum schmelzen

Wie gewonnen so zerronnen: Das gilt derzeit aufgrund der Coronakrise für die heimischen Schweinebauern. Lag der Erzeugerpreis in den ersten Monaten des heurigen Jahres noch um etwa ein Drittel höher als im Jahr davor, so wurde dieses Hoch nun wegen der Auswirkungen des Virus praktisch zur Gänze wieder abgegeben.

Dass jetzt der Preis neuerlich sinkt ist laut Johann Schlederer, Chef der österreichischen Schweinebörse, einerseits dem Faktum geschuldet, dass in Europa aufgrund des Coronastillstandes weniger Fleisch konsumiert wird. Wenn Gasthäuser und Kantinen wegfallen, wird das vom Heimkonsum nicht kompensiert, so der Fachmann. Dazu komme vor allem aber auch, dass derzeit US-amerikanische Produzenten wegen des dortigen Stillstandes mit Kampfpreisen auf den chinesischen Markt drängen - "das es grad so rauscht". So werden europäische Anbieter tendenziell ausgestochen und der Schweinepreis hierzulande sinkt.