Donnerstag, 16. April

22:20 Uhr: Einer jener Erntehelfer, der am Mittwoch als Schlüsselarbeitskraft nach Innsbruck für Tiroler und Kärntner Gemüsebaubetriebe von Rumänien nach Innsbruck eingeflogen wurde, ist positiv auf das Coronavirus getestet worden. 19 weitere Arbeiter, die als enge Kontaktpersonen definiert wurden, befinden sich nun unter Quarantäne, teilte das Land Donnerstagabend mit.

Insgesamt 143 Erntehelfer waren angereist, 141 wurden nun negativ getestet - ein Test müsse wiederholt werden. Im Flugzeug trugen alle einen Mund-Nasen-Schutz sowie Handschuhe. Die negativ getesteten Arbeiter dürfen ihre Arbeit in gleichbleibenden Kleingruppen in den jeweiligen Betrieben aufnehmen, sie halten sich aber in "ihrem Mitarbeiter- und Arbeitsumfeld auf".

20:13 Uhr: Die Diskussion um eine dritte Piste für den Flughafen Wien ist neu entbrannt. Klimaaktivisten etwa vom WWF forderten zuletzt das Aus für die dritte Piste. Im "Kurier" (Freitagausgabe) sagt Verkehrsministerin Leonore Gewessler (Grüne) der Flugindustrie eine große Transformation voraus. Auf die Frage, ob Projekte wie die dritte Piste am Flughafen jetzt gestorben seien, meinte Gewessler: "Das muss der Flughafen entscheiden. Ich gehe davon aus, dass dort eine Entscheidung im Lichte der aktuellen Situation getroffen wird", sagte die Ministerin. Flughafen-Vorstand Günther Ofner glaubt nicht, dass die Corona-Krise für die dritte Piste dramatische Auswirkungen haben werde, da man mit dem Projekt nicht vor 2024 beginnen würde.

19:40 Uhr: Der Pkw-Markt in Deutschland dürfte 2020 um etwa 20 Prozent einbrechen. Die Autoindustrie setzt angesichts wegbrechender Pkw-Absätze wegen der Virus-Krise nun auf Unterstützung vom Staat. Autoexperte Stefan Bratzel (Center of Automotive Management) fordert Kaufanreize zur Belebung eingebrochener Nachfrage.

19:10 Uhr: Die EZB-Bankenaufsicht kommt den Geldhäusern im Euroraum wegen der Corona-Krise mit weiteren Erleichterungen entgegen. Die Kapitalanforderungen zur Absicherung gegenüber Marktrisiken würden vorübergehend gesenkt, teilten die Bankenwächter am Donnerstag in Frankfurt mit. Mit dieser Entscheidung werde auf die erheblichen Kursschwankungen an den Börsen seit dem Virus-Ausbruch reagiert. Damit solle unter anderem sichergestellt werden, dass die Institute auch weiterhin für Marktliquidität sorgen und als Markmacher an den Börsen agieren können. Die Europäische Zentralbank (EZB) ist seit Herbst 2014 für die Kontrolle der großen Banken im Währungsraum zuständig. Aktuell überwacht sie 115 Geldhäuser

18:40 Uhr: Am Innsbrucker Flughafen sind insgesamt 142 in Coronazeiten benötigte Erntehelfer aus Rumänien gelandet - 122 davon für den Tiroler Gemüsebau und 20 Fachkräfte für Kärnten. Der Laudamotion-Flug für die Schlüsselarbeitskräfte Mittwochabend wurde von den Tiroler Gemüsebaubetrieben organisiert und bezahlt, teilte das Land mit. An Bord befand sich auch ein in österreichischer Staatsbürger, der in die Heimat zurückkehren konnte. Die Insassen wurden laut dem Land Tirol schon beim Abflug in Rumänien mit Mund-Nasen-Masken und Handschuhen ausgestattet. Die Platzvergabe im Flugzeug erfolgte entsprechend der Betriebszugehörigkeit. Unmittelbar nach der Ankunft in Innsbruck wurden bei jedem Passagier die Temperatur gemessen und ein Abstrich für einen Corona-Test gemacht. Anschließend wurden die Erntehelfer dann in maximal mit fünf Personen besetzten Kleinbussen bzw. unter Wahrung der Sicherheitsabstände in einem Bus in die Mitarbeiterunterkünfte der 17 Tiroler Gemüsebaubetriebe in den Bezirken Innsbruck-Land, Schwaz, Innsbruck und Landeck sowie nach Kärnten gebracht.

18:17 Uhr: Die Spielemesse Gamescom wird 2020 ausschließlich digital stattfinden. Nach dem deutschlandweiten Verbot für Großveranstaltungen bis Ende August stehe nun fest, dass es in diesem Jahr keine Messe im bisherigen Format in Köln geben könne, teilte die Kölner Messe am Donnerstag mit. Die Gamescom gilt als weltweit größtes Event für Computer- und Videospiele mit Hunderttausenden Besuchern. In diesem Jahr soll sie vom 25. bis 29. August stattfinden.

17:55 Uhr: Die Wiener Börse hat am Donnerstag klar tiefer geschlossen. Der heimische Leitindex ATX gab um 2,02 Prozent oder 41,29 Punkte nach auf 2.006,75 Punkte. Der ATX-Prime fiel um 1,67 Prozent auf 1.035,21 Punkte.

17:53 Uhr: Der europäische Flugzeugbauer Airbus kämpft derzeit mit einer Flut von Kundenwünschen zur Verschiebung von Bestellungen. Airbus-Chef Guillaume Faury sagte am Donnerstag, man spreche darüber mit den Kunden und suche Lösungen für jeden einzelnen Fall und jedes einzelne Flugzeug. Airbus kämpfe "mit der tiefsten Krise in der Geschichte der Flugzeugindustrie". Das sagte der Franzose in einer Videobotschaft an die Aktionäre, die von der Hauptversammlung in einem Amsterdamer Hotel übertragen wurde. Dort waren angesichts der Coronakrise weder Vorstand noch Verwaltungsrat anwesend, die Versammlung wurde von einem Anwalt geleitet. Airbus hatte den Aktionären dringend davon abgeraten, persönlich zu erscheinen.

17:43 Uhr: Klimaaktivisten sehen im Flugverkehr den Klimakiller schlechthin. Mit Blick auf die nun offiziell angelaufenen Verhandlungen um österreichische Staatshilfen für die AUA (Austrian Airlines) haben am Donnerstag mehrere NGOs in ihrem Netzwerk "Stay Grounded" Rettungsaktionen auf Kosten des Klimas eine Absage erteilt. Das Netzwerk von Klimaaktivisten mit Sitz in Wien fordert, Rettungspakete für die Flugindustrie an klare sozial-ökologische Kriterien und Klimapläne im Einklang mit dem 1,5°C-Limit zu koppeln. Ein offener Brief an die Bundesregierung dazu wurde von 30 österreichischen Organisationen sowie namhaften Experten wie Helga Kromp-Kolb und Ulrich Brand unterstützt, hieß es in einer Mitteilung am Donnerstagnachmittag.

17:40 Uhr: Ein von Apollo Global gemanagter Fonds will 17 von Rene Benkos Signa betriebenen deutschen Galeria Karstadt Kaufhof-Geschäfte um 700 Millionen Euro kaufen. Das berichtete die Finanznachrichtenagentur Bloomberg am Donnerstagnachmittag unter Berufung auf "mit den Vorgang vertraute Personen". Der Fonds hat sich demnach gegen zumindest zwei weitere Bieter durchgesetzt.

17:17 Uhr: Der Euro ist am Donnerstag angesichts der starken wirtschaftlichen Belastung durch die Coronakrise erneut gefallen. Am Nachmittag kostete die Gemeinschaftswährung 1,0870 US-Dollar. In der Nacht zum Donnerstag hatte sie noch über 1,09 Dollar notiert. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,0888 (Mittwoch: 1,0903) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9184 (0,9172) Euro. Marktbeobachter verwiesen auf eine anhaltende Dollarstärke. Angesichts der massiven Auswirkungen der Coronakrise auf führende Volkswirtschaften werde der Dollar als vermeintlich sichere Alternative gesucht. Die zuletzt regelrecht einbrechenden Wirtschaftsdaten aus den USA haben die Flucht in den Dollar verstärkt.

17:11 Uhr: Wegen der Coronakrise haben in den USA innerhalb eines Monats rund 22 Millionen Menschen ihren Arbeitsplatz verloren. Damit dürfte die US-Arbeitslosenquote Experten zufolge nun deutlich über 10 Prozent liegen, womöglich sogar bei 14 Prozent. Einen genauen Wert gibt es noch nicht, weil die Statistik zuletzt nicht mit der brachialen Geschwindigkeit der Jobverluste Schritt halten konnte. Es handelt sich in jedem Fall um die dramatischste Entwicklung am US-Arbeitsmarkt seit vielen Jahrzehnten.

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17:09 Uhr: Die Coronavirus-Krise hinterlässt tiefe Kratzer bei Volkswagen: Der Stillstand der Produktion in Europa ließ den Betriebsgewinn des weltgrößten Autobauers im Auftaktquartal binnen Jahresfrist um 80 Prozent auf 0,9 Milliarden Euro einbrechen. Daraufhin strich das Management um Konzernchef Herbert Diess am Donnerstag die Prognose für das Gesamtjahr. Die Auswirkungen der Pandemie auf die Kundennachfrage, Lieferketten und die Produktion seien derzeit nicht verlässlich einschätzbar, teilte VW mit. Mit ihren vorläufigen Zahlen gab der Autobauer als Erste Einblick, wie stark die Coronakrise die Branche getroffen hat.

16:38 Uhr: Die Fluggesellschaften Qantas und Virgin bekommen in der Coronakrise Hilfe von der australischen Regierung. Eine Finanzspritze von 165 Millionen australischen Dollar (95 Mio. Euro) soll Flugverbindungen auf Inlandsrouten auf dem Kontinent möglich machen. Wie Vize-Premier Michael McCormack am Donnerstag erklärte, geht es darum, dass Menschen mit wichtigen Aufgaben etwa in der medizinischen Versorgung reisen können. Auch Medizin und Schutzausrüstung soll weiter transportiert werden können. Die australische Regierung hat die Luftfahrtbranche, die erheblich unter dem coronabedingten Rückgang des Reiseverkehrs leidet, bereits mit einer Milliarde australischen Dollar unterstützt.

16:10 Uhr: Das Geschäftsklima in der US-Region Philadelphia ist im April auf den tiefsten Stand seit etwa 40 Jahren gesackt. Der Indikator der regionalen Notenbank (Philly-Fed-Index) fiel im Monatsvergleich um 43,9 Punkte auf minus 56,6 Zähler, wie die regionale Zentralbank am Donnerstag in Philadelphia mitteilte. Im Juli 1980 war er noch niedriger gelegen. Bereits im März war der Indikator um fast 50 Punkte gefallen.

15:32 Uhr: In den USA hat die Ausbreitung der Coronakrise die Bauwirtschaft im März stark unter Druck gebracht. Die Zahl der Wohnungsbaubeginne fiel im Monatsvergleich um 22,3 Prozent, teilte das Handelsministerium am Donnerstag in Washington mit. Analysten hatten im Mittel mit einem Rückgang um 18,7 Prozent gerechnet.

15:23 Uhr: Seit Mitte März ist das Opel-Werk in Wien-Aspern geschlossen, so wie auch alle anderen Fabriken des französischen Autobauers PSA. Einen Zeitplan für die Wiedereröffnung des Werks gibt es nach wie vor nicht, man habe aber verstärkte Gesundheitsmaßnahmen bereits vollständig umgesetzt und könnte den Betrieb jederzeit wieder aufnehmen, sagt der Österreich-Sprecher der PSA-Gruppe, Christoph Stummvoll. "Die Maßnahmen, die jetzt gesetzt wurden, dienen dazu, den Betrieb so rasch wie möglich wieder aufzunehmen, sobald die Nachfrage nach unseren Fahrzeugen und Getriebeprodukten wieder gegeben ist", sagte Stummvoll am Donnerstag zur APA.

15:18 Uhr: Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) rechnet wegen der Coronavirus-Pandemie mit einem starken Einbruch in der Exportbranche. Der Rückgang bei den deutschen Ausfuhren dürfte sich heuer auf 15 Prozent belaufen, sagte DIHK-Außenwirtschaftschef Volker Treier am Donnerstag in Berlin. Die Schätzung sei noch relativ optimistisch. Nach der Finanzkrise waren die deutschen Exporte 2009 um 18 Prozent eingebrochen. Zuletzt hatte der DIHK für 2020 noch eine Stagnation vorausgesagt, nachdem es 2019 ein Plus von 0,9 Prozent gab.

15:00 Uhr: Die Organisation erdölexportierender Länder (OPEC) hat angesichts der Einbrüche bei Konjunktur und Ölnachfrage infolge der Coronavirus-Pandemie ihre Prognose für den weltweiten Ölbedarf im heurigen Jahr um beinahe sieben Prozent gesenkt. Das stelle einen "historischen Rückgang" dar, erklärte die OPEC am Donnerstag im neuen Monatsbericht. Für das Gesamtjahr geht die OPEC nun von einem Minus bei der Ölnachfrage von 6,8 Mio. Barrel pro Tag auf durchschnittlich 92,82 Mio. Fass täglich aus. Im Vormonat hatte sie für 2020 noch mit einem Zuwachs von durchschnittlich 0,1 Mio. Fass pro Tag auf 99,73 Mio. Barrel täglich gerechnet.

14:55 Uhr: Die Coronakrise hat erneut Millionen Amerikaner den Job gekostet. 5,245 Millionen stellten in der vergangenen Woche einen Erstantrag auf Arbeitslosenhilfe, wie das US-Arbeitsministerium am Donnerstag in Washington mitteilte. Analysten hatten mit 5,1 Millionen gerechnet. Binnen vier Wochen meldeten sich damit 22 Millionen Amerikaner arbeitslos.

14:15 Uhr: Die EU-Handelsminister haben in einer Videokonferenz am Donnerstag vor einem "Ausverkauf Europas" gewarnt. Das Hauptthema des Handelsrates sei die Umsetzung der FDI-Screenings (Kontrolle von größeren ausländischen Direktinvestitionen durch Investoren aus Nicht-EU-Ländern, Anm.) durch die EU-Mitglieder gewesen, teilte das Wirtschaftsministerium im Anschluss daran mit.

14:00 Uhr: Aufschrei der Betreiber von Waschstraßen. Während Tankstellenpächter ihre Anlagen öffnen dürfen, müssen andere ihre Waschstraßen geschlossen halten. Das führt auch zu Ansammlungen bei den wenigen offenen Anlagen.

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13:45 Uhr: Der Volkswagen-Konzern hat im ersten Quartal wegen der Coronavirus-Pandemie deutliche Einbußen hinnehmen müssen und streicht seine Jahresprognose. Aufgrund der aktuellen Entwicklungen geht der Vorstand derzeit davon aus, dass die Erwartungen für das Geschäftsjahr 2020 nicht mehr erreicht werden können, wie es vom Dax-Konzern am Donnerstag in Wolfsburg hieß. Im ersten Quartal ging der Umsatz nach vorläufigen Zahlen von 60 Milliarden Euro im Vorjahreszeitraum auf 55 Milliarden Euro zurück.

13:10 Uhr: Der deutsche Volkswagen-Konzern sieht sich in China beim Hochlauf der Produktion nach den gelockerten Corona-Maßnahmen in der Spur. "Heute produzieren wir schon wieder 70 bis 80 Prozent der Autos, die wir vor Corona gefertigt haben", sagte VW-China-Chef Stephan Wöllenstein der "Wirtschaftswoche" (Donnerstag). Der April laufe auch im Verkauf schon wieder "erstaunlich gut".

13:00 Uhr: Bei der Austrian Airlines (AUA) gehen die Verhandlungen über den Neustart nach der Coronakrise los. Laut "Presse" beginnen am Donnerstag die Verhandlungen zwischen AUA-Vorstand und der staatlichen Coronahilfen-Finanzierungsagentur Cofag. Der "Standard" schreibt, die Regierung habe ein Team beisammen, dass ab heute mit AUA und Flughafen Wien verhandeln werde. Auch die Gewerkschaft ist involviert.

12:50 Uhr: Die heimische Maskenproduktion läuft an. In Vorarlberg hat sich ein Konsortium von Textilunternehmen gebildet, an das nun das Österreichische Rote Kreuz einen Auftrag über 400.000 zertifizierte Schutzmasken erteilt hat. 3.000 Näherinnen und Näher haben sich auf einen Aufruf gemeldet, berichtete Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck (ÖVP) am Donnerstag bei einer Pressekonferenz in Wien.

12:30 Uhr: Der Gläubigerschutzverband AKV rechnet wegen der Coronavirus-Krise mit einer "zeitverzögerten" Insolvenzwelle ab Herbst 2020. Denn die staatlich gesetzten Maßnahmen im Zuge der Corona-Krise verschieben zahlreiche Insolvenzanträge um einige Monate in die Zukunft. Der dann folgende Anstieg könnte noch größer ausfallen als nach der Finanzkrise 2008, so der AKV laut Aussendung am Donnerstag.

12:20 Uhr: Mit dem Überschwappen der Corona-Krise nach Europa und der Einstellung des weltweiten Flugverkehrs hat auch die Post am 20. März den Paket- und Briefverkehr mit zahlreichen Ländern eingestellt. Langsam verbessert sich die Lage, sie ist aber noch weit von normal entfernt. Waren zunächst weit über 200 Länder nicht erreichbar, sind es jetzt rund 190.

11:45 Uhr: Der börsennotierte Frucht-, Zucker- und Stärkekonzern Agrana ist angesichts der Corona-Krise nun auch zum Hersteller von fix fertigem Desinfektionsmittel geworden. Erst kürzlich war das Bioethanol des Konzerns, das eigentlich der Spritbeimischung diente und auch weiterhin dient, auch für die Herstellung von Desinfektionsmitteln zugelassen worden.

11:40 Uhr: Die deutsche Bundesregierung will mit einem milliardenschweren Schutzschirm verhindern, dass die Lieferketten im Handel in der Corona-Krise abreißen. Der deutsche Staat nimmt den Kreditversicherern - allen voran der Allianz-Tochter Euler Hermes - Ausfallrisiken im Volumen von bis zu 30 Milliarden Euro ab, wie das Finanz- und das Wirtschaftsministerium am Donnerstag mitteilten.

11:25 Uhr: Seit den Hamsterkäufen in den Supermärkten vom Freitag, dem 13. März hat sich das Einkaufsverhalten in Österreich massiv verändert. Nach den Ausgangsbeschränkungen durch die Regierung liefert nun eine Studie der Agar Markt Austria (AMA) in Zeiten der Corona-Krise eine Zwischenbilanz. Fazit: Die Österreicher gehen seltener, dafür in größeren Mengen einkaufen.

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11:10 Uhr: Nach dem Gemeindebund fordert nun auch der Städtebund Hilfen für die Kommunen. Die Geschäftsleitung des Städtebundes richtete am Donnerstag einen dringenden Appell an die Bundesregierung, für die Kommungen einen Ausgleichsfonds für den Entfall von Einnahmen, die durch die COVID-19-Maßnahmen entstanden sind, einzurichten. Die Gewerkschaft kritisierte unterdessen Kündigungen von Mitarbeitern in einzelnen Gemeinden.

10:30 Uhr: Die Coronakrise bremst auch den Automarkt aus. Selbst die Nachfrage nach Gebrauchtwagen geriet im März ins Schleudern. Die Zahl der Zulassungen sackte gegenüber dem Vorjahresmonat um fast die Hälfte (48,7 Prozent) ab, geht aus den aktuellen Zahlen der Statistik Austria von heute, Donnerstag, hervor. Bei den Neuwagenverkäufen gab es ja, wie kürzlich berichtet, ein Minus von 66,7 Prozent.

10:20 Uhr: Was im Verkehrsalltag zurzeit mehr als holprig läuft, funktioniert in den Köpfen der Verkehrsklubs ÖAMTC und ADAC-Südbayern: der Schritt über die Landesgrenze. Die beiden Klubs haben am Donnerstag gemeinsam Vorschläge zur schrittweisen Öffnung des Grenzverkehrs zwischen Österreich und Bayern vorgelegt. Gefordert wird vor allem die Öffnung des "Deutschen Ecks" für den Transitverkehr.

10:07 Uhr: Die Wiener Börse hat am Donnerstagvormittag deutliche Zuwächse verbucht. Der österreichische Leitindex ATX legte gegen 9.45 Uhr um klare 3,08 Prozent auf 2.111,20 Punkte zu. Nach den massiven Vortagesverlusten beim ATX in Höhe von sieben Prozent wurde eine Erholungsbewegung gestartet. Marktteilnehmer verwiesen auf eine positive europäische Börsenstimmung als Unterstützungsfaktor.

09:50 Uhr: Der britische Billigflieger Easyjet rüstet sich mit neuen Krediten und dem Verkauf von Jets für einen längeren Stopp des Flugbetriebs. Die Gesellschaft habe sich zwei Kredite im Gesamtumfang von 400 Millionen. britischen Pfund (458 Mio. Euro) gesichert, teilte sie am Donnerstag in Luton bei London mit. Zusammen mit weiteren Maßnahmen sollen die liquiden Mittel auf 3,3 Mrd. Pfund wachsen. Damit dürfte das Geld selbst dann ausreichen, falls der Flugstopp neun Monate lang anhalte, sagte Easyjet-Chef Johan Lundgren.

09:22 Uhr: Die Wiener Börse hat am Donnerstag den Handel klar im Plus eröffnet. Der Leitindex ATX notierte gegen 9.15 Uhr mit einem Zuwachs von 1,63 Prozent bei 2.081,41 Punkten. Marktteilnehmer verwiesen auf eine Gegenbewegung nach den satten Vortagesverlusten beim ATX in Höhe von sieben Prozent. Unterstützend wirke zudem eine positive Stimmung an den europäischen Leitbörsen.

09:18 Uhr: Die Bundesregierung hat am Donnerstag ein Hilfspaket für Start-ups präsentiert. Die Ministerinnen Margarete Schramböck und Leonore Gewessler haben u. a. einen Hilfsfonds vorgestellt, der mit 150 Millionen Euro dotiert sein soll. Mit Michael Altrichter wurde zudem ein erfahrener Investor und Business Angel als neuer Start-up-Beauftragter der Bundesregierung vorgestellt.

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09:15 Uhr: Wegen des starken Rückgangs im internationalen Schienen-Güterverkehr aufgrund der Coronavirus-Krise benötigt die ÖBB Rail Cargo offenbar Staatshilfen. Die Tageszeitung "Der Standard" bezifferte den Bedarf unter Berufung auf Insiderinformationen am Donnerstag auf "mindestens 250 Millionen Euro". Aber auch der ÖBB-Personenverkehr könnte Hilfsgelder beantragen. Für den gesamten Bundesbahnen-Konzern werde in Regierungskreisen mit einem Finanzbedarf von rund 500 Millionen Euro gerechnet, so die Zeitung. Die ÖBB sei bereits in direkten Verhandlungen mit dem Finanzministerium, diese seien jedoch noch nicht so weit fortgeschritten wie bei der AUA. Aus dem Finanzministerium sowie vonseiten der ÖBB habe es keine offiziellen Stellungnahmen dazu gegeben.

09:.07 Uhr: In hohem Maße lebensbedrohlich ist das Coronavirus für Unternehmen. Nach dem ersten Monat "Shutdown" reichen die liquiden Mittel in jedem zweiten Betrieb maximal noch drei Monate oder deutlich darunter, geht aus einer aktuellen Umfrage des Kreditschutzverbandes KSV1870 unter rund 1.100 Firmen hervor. Die Geschäftslage der Unternehmen habe sich "in kürzester Zeit massiv verschlechtert". Bei 30 Prozent der Befragten gehen die liquiden Mittel nach derzeitigem Stand in spätestens drei Monaten aus, bei weiteren 14 Prozent ist diese Zeitspanne sogar noch wesentlich kürzer - hier dürften die finanziellen Rücklagen in maximal vier Wochen aufgebraucht sein. Etwas mehr als 5 Prozent der Unternehmen sind nur noch zwei Wochen liquide und bei 4 Prozent der österreichischen Betriebe sind sogar bereits sämtliche finanziellen Mittel aufgezehrt.

08:50 Uhr: Die Coronavirus-Pandemie setzt Europas größtem Online-Modehändler Zalando zu. Im ersten Quartal sei der Umsatz maximal um 11,6 Prozent auf 1,54 Milliarden Euro geklettert, teilte das Berliner Unternehmen bei der Vorlage der vorläufigen Zahlen am Donnerstag mit. Im Vorjahreszeitraum hatte es noch zu einem Plus von rund 15 Prozent gereicht. Beim bereinigten Betriebsergebnis (Ebit) rutschte Zalando in die roten Zahlen und geht von einem Minus zwischen 90 und 110 Millionen Euro aus. Darin enthalten sind Sonderabschreibungen in Höhe von 40 Millionen Euro auf den Warenbestand.

08:43 Uhr: Asiens Wirtschaftswachstum wird in diesem Jahr laut einem Bericht des Internationalen Währungsfonds (IWF) zum ersten Mal seit 60 Jahren infolge der Corona-Epidemie ein Nullwachstum erleiden. Das Virus fordere einen "beispiellosen Tribut" an den Dienstleistungssektor der Region und die wichtigsten Exportziele, teilte der IWF am Donnerstag mit. "Dies sind höchst unsichere und herausfordernde Zeiten für die Weltwirtschaft. Der asiatisch-pazifische Raum bildet da keine Ausnahme. Die Auswirkungen des Coronavirus auf die Region werden schwerwiegend, flächendeckend und beispiellos sein", sagte Changyong Rhee, Direktor der Asien/Pazifik-Abteilung des IWF bei einer virtuellen Pressekonferenz. "Dies ist keine Zeit für Business-as-usual. Die asiatischen Länder müssen alle politischen Instrumente aus ihrer Trickkiste ziehen."

08:30 Uhr: Die Ölpreise haben sich Donnerstagfrüh leicht von den deutlichen Verlusten der vorangegangenen Tage erholt. Trübe Prognosen für die Wirtschaftsentwicklung in diesem Jahr hatten den Markt im Verlauf der Woche unter Druck gesetzt. In der Früh kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 28,07 US-Dollar (25,75 Euro). Das waren 38 Cent mehr als am Vortag. Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte WTI stieg um 11 Cent auf 19,98 Dollar.

Mittwoch, 15. April

21.35 Uhr: Erste-Group-Vorstand Peter Bosek sieht aufgrund der Coronakrise die Notwendigkeit von Staatsbeteiligungen. "Der Staat wird sich an Unternehmen beteiligen müssen. Kleine und mittlere Betriebe - vor allem im Tourismus - leiden massiv unter einem Mangel an Eigenkapital. Sie werden Partner brauchen", sagte der Banker dem "Kurier" (Donnerstagausgabe). "Die KMU werden dies in einigen Monaten brauchen."

Die Überbrückungskredite mit Staatsgarantien sind laut Bosek "derzeit wichtig, um Firmen am Markt zu halten". Dies sei "aber nur ein erster Schritt in der Krisenbewältigung".

20.52 Uhr: Die Corona-Krise hat die amerikanische Wirtschaft nach Einschätzung der US-Notenbank hart getroffen. "Die wirtschaftliche Aktivität schrumpfte in allen US-Regionen stark und abrupt als Folge der Pandemie", teilte die Fed in ihrem am Mittwoch veröffentlichten Konjunkturbericht ("Beige Book") mit. Im vorhergehenden Bericht Anfang März hatte sie noch von einem "mäßigen bis moderatem" Wachstumstempo gesprochen.

Eine Besserung ist laut dem Bericht nicht in Sicht. Der Ausblick sei sehr unsicher. Die meisten befragten Unternehmen würden von einer weiteren Verschlechterung der Bedingungen in den nächsten Monaten ausgehen.

19:07 Uhr: Die österreichische Finanzmarktaufsicht verlängert das Verbot von Leerverkäufen an der Börse bis 18. Mai. Der Wiener Leitindex ATX hat am Dienstag erneut Verluste in der Höhe von fast sieben Prozent hinnehmen müssen. Auch die französische Börsenaufsicht hat einen solchen Schritt heute verkündet, der mit der Corona-Krise zusammenhängt.

18:44 Uhr: Nächste Woche wird die temporäre Umsatzsteuerbefreiung von Schutzmasken über einen Initiativantrag auf den Weg gebracht. Das teilte ein Sprecher des Finanzministeriums Mittwochabend mit. Dies gilt für medizinischen Mund-/Nasenschutz der höchsten Schutzklassen ebenso wie für Einmalmasken, wie sie in Supermärkten aufliegen, und für Stoffmasken, die gerade von vielen Textilfirmen und Händlern gefertigt werden.

Diese Umsatzsteuerbefreiung gilt für (innergemeinschaftliche) Lieferungen/Käufe, die nach dem 13. April und vor dem 1. August getätigt werden, also rückwirkend. Demnach ist der Steuersatz für die Lieferung und den Erwerb dann auf null Prozent reduziert.

18:00 Uhr: Die steirische Wirtschaftsförderung SFG legt ein neues Förderprogramm auf. Das Land Steiermark zahlt die Zinsen der Überbrückungskredite, für die der Bund die Garantien übernimmt. Vor-aussetzung für Unternehmer ist eine Kreditzusage eines Bankinstitutes sowie ein Garantievertrag mit dem aws (KMU) oder der ÖKB (Großunternehmen). Die SFG behandelt Anträge prioritär. Alle weiteren Details finden sich auf der Website www.sfg.at.

17:39 Uhr: Volkswagen will die Produktion in seinen großen Fahrzeug-Werken in Deutschland nach mehrwöchigem Stillstand in der Corona-Krise offenbar in der übernächsten Woche wieder anfahren. Als erster Produktionstag sei der 27. April geplant, berichtete das "Handelsblatt" am Mittwoch vorab. Zu den Werken, in denen die Bänder wieder anlaufen sollten, gehörten die Standorte in Wolfsburg, Emden und Hannover.

17:26 Uhr: Das BMW-Werk in Steyr soll nun eine Woche später als geplant die Produktion wieder aufnehmen. Demnach geht es erst Ende kommender und nicht schon diese Woche wieder los. Zu diesem Entschluss sei man nach Überprüfung der aktuellen Bedarfssituation und Einschätzung der Gesamtlage gekommen, teilte das Unternehmen am Mittwoch mit.

16:47 Uhr: Beim Verfassungsgerichtshof gehen immer mehr Beschwerden über die COVID-19-Maßnahmengesetze bzw. die dazugehörigen Verordnungen ein. Geschäfte mit weniger als 400 Quadratmetern durften am Dienstag aufsperren, größere nicht. Betroffene Firmen könnten auf Schadenersatz klagen. "Diese sachlich nicht zu rechtfertigende Unterscheidung sowie insbesondere das Verbot der Zonierung bildet einen Verstoß gegen die verfassungsrechtlich garantierten Grundrechte der Erwerbsfreiheit und der Gleichbehandlung", sagte Rechtsanwalt Andreas Schütz von Taylor Wessing am Mittwoch zur APA. Der Anwalt vertritt einige Firmen im Handel, die diesbezüglich schon nachgefragt hätten. Namen nannte er nicht.

16:13 Uhr: Bisher gibt es von fast 43.000 Unternehmen Anträge auf Kurzarbeit, von denen fast 24.000 genehmigt wurden. Sollten alle vorliegenden Anträge, auch die noch nicht genehmigten, zur Gänze ausgeschöpft werden, würde sich das gesamte Fördervolumen für drei Monate auf rund 4,86 Milliarden Euro belaufen, geht aus Berechnungen der Agenda Austria hervor. Sollten die noch offenen Anträge genehmigt werden, würden sich österreichweit knapp 17,8 Prozent der Arbeitnehmer in Kurzarbeit befinden. In Vorarlberg wären es 31,2 Prozent der Arbeitnehmer, in Niederösterreich 22,8 Prozent, in Wien und der Steiermark 19,8 Prozent.

15:49 Uhr: Die Corona-Krise frisst sich in die Bilanzen der US-Banken. Wegen des wirtschaftlichen Stillstands, der stark gefallenen Ölpreise und der Millionen an Arbeitslosen wappnen sie sich für hohe Kreditausfälle. Bank of America, Citi und Goldman Sachs folgten am Mittwoch dem Beispiel von JP Morgan und Wells Fargo und stellten Milliarden für faule Kredite zurück.

15:44 Uhr: In Spanien sind zur Zeit fast 3,9 Millionen Arbeitnehmer in Kurzarbeit. Das sagte Regierungschef Pedro Sanchez am Mittwoch in einer Fragestunde im Parlament in Madrid. Dazu komme fast eine Million Selbstständige, die staatliche Hilfen beantragt hätten.

15:32 Uhr: Das Land Burgenland wird das insolvente Pharmaunternehmen Sanochemia übernehmen. Die Wirtschaft Burgenland GmbH (WiBuG) habe mit einem privaten Konsortium die GmbH neu gegründet und werde die gesamten Vermögenswerte der ehemaligen insolventen Sanochemia AG ankaufen. Der Betriebsstandort sei damit gesichert, teilte Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ) am Mittwoch mit. Die 120 Arbeitsplätze der Firma mit Standort in Neufeld seien gesichert. Sie werden in der neuen Gesellschaft in einem Stufenplan bis Sommer 2020 eingestellt und die Produktion wieder voll hochgefahren, sagte Wirtschaftslandesrat Christian Illedits (SPÖ). Die Firmenzentrale werde von Wien nach Neufeld ins Burgenland wandern.

15:25 Uhr: Der Internationale Währungsfonds (IWF) rechnet mit einer massiv steigenden Verschuldung rund um den Globus. Die genaue Höhe werde vor allem von der Dauer der Krise abhängen, teilte der IWF mit. Wichtig sei auch, wie schnell und stark sich die Wirtschaft erholen werde, sobald sich die gesundheitliche Lage stabilisiere. Aktuell schätzt der IWF die direkten finanziellen Auswirkungen auf 3,3 Billionen Dollar (3,01 Billionen Euro) pro Jahr - für höhere Ausgaben im Gesundheitssystem sowie Hilfen für Unternehmen und private Haushalte. Weitere Billionen kämen für Kredite und Bürgschaften hinzu. Sobald die Erholung komme, müsse es Fortschritte bei der Schuldentragfähigkeit geben, ergänzte der IWF. Verschlechterte Finanzkennziffern dürfte es in fast allen Ländern geben.

14:30 Uhr: Die steirische Wirtschaftskammer hat bereits 20.000 Anträge für den Härtefallfonds abgearbeitet, 90 Prozent der Ein-Personen-Unternehmen, Kleinstunternehmer und neuen Selbstständigen hätten das Geld bereits auf dem Konto. Nun bereite man sich auf Phase zwei vor. Hier geht es zu den Infos.

13:59 Uhr: Eine Konsumentenbefragung der globalen Unternehmensberatung Kearney zeigt, wie Corona das Einkaufsverhalten verändern wird. Auf die Frage, ob sie nach Beendigung der Maßnahmen weiterhin mehr online einkaufen wollen als vor dem Ausbruch, antworteten 52 Prozent mit „ja“. Ein Drittel dieser digitalen Kunden sind Online-Erstkäufer. Die höchste Zuwachszahl verzeichnet dabei der Lebensmittelhandel. Hier stiegen die Anfragen um das 25-fache.

13:47 Uhr: Die Coronavirus-Pandemie wird zu Verzögerungen bei der Stromnetztarif-Reform führen, die schon für 2020 angedacht war, sich aber bis 2022 verspäten könnte. Jährlich sind 2,3 Milliarden Euro Stromnetzkosten zu bezahlen, die Aufteilung gemessen an der Netzbelastung ist aber nicht ganz verursachergerecht. Daher bastelt die Regulierungsbehörde E-Control an einer für Kleinverbraucher günstigen neuen Struktur. 2020 werde die Reform "ganz bestimmt nicht" mehr kommen, "auch 2021 wäre noch sehr optimistisch", sagte die Vize-Leiterin der E-Control-Tarifabteilung, Karin Emberger, am Mittwoch zur APA.

13:45 Uhr: Wegen der Coronakrise ist ein für Ende April geplanter Probelauf am deutschen Hauptstadtflughafen BER verschoben worden. Die Brandschutz- und Räumungsübung wurde vom 29. April auf den Sommer verschoben, teilte die Flughafengesellschaft FBB mit. Die freiwilligen Tester seien informiert worden. Die Verschiebung sei für die Vorbereitungen zur Inbetriebnahme "kein Problem", versicherte Flughafenchef Engelbert Lütke Daldrup. "Die Sicherheit und Gesundheit der freiwilligen Tester und unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter steht an erster Stelle."

13:03 Uhr: 90 Prozent der Druckereien in Österreich haben für ihre Mitarbeiter Kurzarbeit angemeldet, 42 Prozent haben um Förderungen angesucht, 10 Prozent haben Mitarbeiter gekündigt. Das hat der Verband Druck & Medientechnik in einer Online-Mitgliederbefragung herausgefunden. In 60 Prozent der Unternehmen der Branche arbeiten demnach Mitarbeiter im Homeoffice. "Zum Großteil handelt es sich dabei um Vertrieb und Marketing. Mitarbeiter aus der Produktion können ihre Arbeit nicht von Zuhause aus erledigen", sagt Peter Sodoma, Geschäftsführer des Branchenverbandes, laut Mitteilung vom Mittwoch. Mehr als 50 Prozent der Beschäftigten in den Druckereien seien in der Produktion tätig.

12:43 Uhr: Das EU-Parlament will sich am Donnerstag in einer Resolution für die Ausgabe von Coronabonds aussprechen, die durch das EU-Budget gedeckt werden. Der Initiative der sozialdemokratischen S&D-Fraktion wollen sich die Europäische Volkspartei, die liberale Fraktion Renew Europe und die Grünen anschließen, sagte SPÖ-EU-Delegationsleiter Andreas Schieder in einem Online-Pressegespräch.

12:06 Uhr: EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen will europäische Investitionen in Billionenhöhe nach der Corona-Krise. "Wir sprechen hier nicht über Milliarden, wir sprechen über Billionen", sagte von der Leyen am Mittwoch in Brüssel. Das richtige Mittel für die "riesigen Investitionen" sei das EU-Budget. Von der Leyens Vize Valdis Dombrovskis hatte zuletzt bereits erkennen lassen, wie das finanziert werden soll: über Anleihen, die die EU-Kommission aufnehmen will und für die die EU-Staaten bürgen müssten. Ob und wie sich solche Anleihen von den umstrittenen Corona-Bonds unterscheiden, ließ Dombrovskis offen. Von der Leyen bestätigte das Prinzip: Geld aus dem EU-Budget mithilfe von Garantien der Mitgliedsstaaten zu "hebeln". Das sei ein bereits erprobtes Instrument, wenn auch noch nicht in der nun anvisierten Größenordnung, sagte die Kommissionschefin.

11:51 Uhr: Österreichs Wirtschaftsleistung wird heuer um rund 9 Prozent einbrechen, schätzen die Ökonomen der Bank Austria. "Damit wird der Einbruch der Wirtschaft mehr als doppelt so stark sein, wie während der Finanzkrise 2009", sagt Bank-Austria-Chefökonom Stefan Bruckbauer - und das auch nur, wenn die Coronavirus-Seuche bald eingedämmt werden kann. "Durch den Stillstand von großen Teilen der Wirtschaft seit Mitte März befindet sich Österreich bereits inmitten einer starken Rezession, die abrupt aufgetreten ist", sagte Bruckbauer am Mittwoch laut Aussendung. Der von der Bank Austria ermittelte Konjunkturindikator ist auf 0,8 Punkte gesunken und hat sich damit innerhalb eines Monats halbiert.

11:11 Uhr: Immer mehr Betriebe melden in Deutschland als Folge der Viruskrise bei der Bundesagentur für Arbeit (BA) Kurzarbeit an. Deutschlandweit hätten bis 13. April 725.000 Betriebe eine Zwangspause für ihre Beschäftigten angekündigt, teilte die Behörde am Mittwoch mit. Die Rekordzahl entspricht jedem dritten Betrieb in der Statistik der BA. Innerhalb einer Woche stieg die Zahl um rund 75.000 oder knapp 12 Prozent. Mit der Anzeige von Kurzarbeit starten die Betriebe das förmliche Verfahren, damit Beschäftigte Kurzarbeitergeld erhalten. Die Anzeigen kommen laut BA aus nahezu allen Branchen. Schwerpunkte seien weiterhin der Einzelhandel und das Gastgewerbe.

11:08 Uhr: Die Internationale Energieagentur (IEA) rechnet mit einem beispiellosen Rückgang der Nachfrage nach Rohöl. Im laufenden Jahr dürfte die Nachfrage um 9,3 Millionen Barrel pro Tag einbrechen, hieß es im Monatsbericht des Interessenverbands von Industriestaaten, der am Mittwoch in Paris veröffentlicht wurde. Darin ist von einem Rekord-Rückgang der Nachfrage die Rede.

11:02 Uhr: Das deutsche Wirtschaftsministerium erwartet infolge der Coronakrise in den kommenden Monaten einen "bisher einmaligen" Absturz der Industriekonjunktur. Auch beim privaten Konsum sei von einem tiefen Einbruch auszugehen, geht aus einem am Mittwoch vorgelegten Bericht des Ministeriums zur wirtschaftlichen Lage in Deutschland im April hervor.

10:27 Uhr:Den Mode- und Schuhhandel trifft die Corona-Krise besonders hart, bilanziert der Handelsverband für Österreich. Das gesamte Fashion-Segment leidet in Zeiten von Social Distancing und HomeOffice an einer geringeren Nachfrage. Sowohl in den kleinen Boutiquen als auch im filialisierten Modehandel war am Dienstag, dem ersten Tag der schrittweisen Öffnung im Handel, vergleichsweise wenig los. In A-Lagen wie der Wiener Mariahilferstraße verzeichnen die Händler Frequenzrückgänge von ca. 40 Prozent, in B- und C-Lagen sogar 50 bis 90 Prozent im Vergleich zu einer Durchschnittswoche vor Corona. Allerdings gibt es auch hier Nischenanbieter (etwa für Stoffgesichtsmasken oder Nähbedarf), die einen überdurchschnittlichen Andrang verzeichnet haben. Große Nachfrage verzeichnet derzeit auch der Handel mit Kindertextilien. Baumärkte und Gartencenter verzeichneten bekanntlich einen Ansturm. Auch das Geschäft lief laut Handelsverband sehr gut an.

9:45 Uhr: „Die Coronakrise hat viele Menschen stark sensibilisiert. Solidarität und Zusammenhalt sind nun wichtiger denn je. Dies ändert zum Teil auch die Einstellungen zur heimischen Wirtschaft“, sagt Barbaros Uygun, Chef der ING in Österreich, die die aktuelle Umfrage beauftragte. Ganze 78 Prozent der Befragten gaben an, österreichischen Produkten mehr denn je den Vorzug geben zu wollen, um die heimische Wirtschaft zu fördern. Allerdings macht ein genauerer Blick auf die Details große Unterschiede zwischen Altersklassen deutlich: Während sich bei den Jungen (18 bis 24 Jahre) 65 Prozent solidarisch zeigen, sind es bei den über 65-Jährigen sogar 87 Prozent.

9:25 Uhr: In der Coronakrise will Frankreichs Präsident Emmanuel Macron auf längere Sicht einen Schuldenerlass für afrikanische Länder erreichen. Kurzfristig gehe es darum, den Schuldendienst auszusetzen, um diese Länder zu entlasten. Das sagte der Staatschef am Mittwoch dem französischen Auslandssender RFI. "Jedes Jahr wird ein Drittel der Handelsexporte Afrikas für den Schuldendienst eingesetzt, das ist verrückt!", sagte Macron. Er hatte den Vorstoß bereits zu Wochenbeginn bei seiner TV-Ansprache an die Franzosen kurz erwähnt.

9:11 Uhr: Chinas Wirtschaft ist wegen der Coronavirus-Pandemie erstmals seit rund 30 Jahren geschrumpft: Befragte Analysten erwarten für das erste Quartal einen Rückgang von 8,2 Prozent im Vorjahresvergleich. Für das ganze Jahr rechnen sie mit einem kleinen Wachstum von 1,7 Prozent. 

8:44 Uhr: Die Italiener suchen nach Lösungen, um den Strandurlaub trotz Coronavirus zu retten und zeigen sich erfinderisch. Eine Firma in Modena sorgt für Aufsehen mit dem Vorschlag, Badeanstalten mit Plexiglas-Boxen auszustatten, in denen sich Menschen sonnen können, ohne mit anderen in Kontakt zu treten. Tourismusminister Dario Franceschini kündigte unterdessen Hilfsmaßnahmen an. Die Boxen aus Plexiglas und Aluminium sind zwei Meter hoch, 4,5 Meter breit und mit einer Eingangstür ausgestattet, berichtete die Firma "Nuova Neon Group 2". Der Raum genüge für zwei Liegestühle und einen Sonnenschirm. Damit sollen die Menschen getrennt entspannen können und Covid-19-Infektionen vermieden werden.

7:46 Uhr: Am Frankfurter Flughafen hat sich der Einbruch der Passagier- und Frachtzahlen infolge der Coronakrise bis zum Osterwochenende weiter fortgesetzt. In der Woche vom 6. bis 12. April zählte der Flughafenbetreiber Fraport an Deutschlands größtem Airport 46.338 Fluggäste und damit 96,8 Prozent weniger als ein Jahr zuvor, wie Fraport am Mittwoch in Frankfurt mitteilte. In der Woche zuvor hatte der Rückgang bereits mehr als 95 Prozent betragen. Das Aufkommen an Fracht und Luftpost sank in der Woche bis Ostern um 28,1 Prozent auf 32.027 Tonnen.

5:02 Uhr: Chinesische Fluggesellschaften haben für das erste Quartal einen Gesamtverlust von 33,62 Milliarden Yuan (4,36 Milliarden Euro) gemeldet, teilte die Luftfahrtbehörde am Mittwoch mit. Allein im Februar erlitten die Fluggesellschaften einen Rekordverlust von 20,96 Milliarden Yuan (2,72 Milliarden Euro), da große Teile des Landes aufgrund der Bemühungen zur Eindämmung des Coronavirus gesperrt waren.

2:39 Uhr: Die Corona-Pandemie legt die US-Wirtschaft lahm, Millionen Amerikaner müssen Abstriche machen, doch der reichste Mensch der Welt wird noch reicher. Das Vermögen von Amazon-Chef Jeff Bezos ist dem Bloomberg Billionaires Index zufolge seit Jahresbeginn um 24 Milliarden auf 138,5 Milliarden Dollar (126,1 Milliarden Euro) gestiegen. Grund ist der anhaltende Höhenflug der Amazon-Aktie. Sie legte am Dienstag um gut fünf Prozent zu und erreichte ein neues Rekordhoch, von dem der Konzerngründer als Großaktionär profitiert. Amazons Lieferdienste sind in der Corona-Krise sehr gefragt. Der weltgrößte Online-Händler tut sich zwar mit dem Ansturm schwer, viele Kunden müssen derzeit lange warten oder können keine Bestellungen aufgeben. Amazon wird zudem vorgeworfen, nicht genug für den Mitarbeiterschutz zu tun. Der Konzern ist mit Protesten konfrontiert und steht wegen umstrittener Kündigungen in der Kritik.

1:29 Uhr: Zwei Drittel der kleinen britischen Unternehmen schicken einer Handelskammerumfrage zufolge einen Teil des Personals infolge des Geschäftsrückgangs vorübergehend in den von der Regierung finanzierten Zwangsurlaub. Die britische Regierung hatte versprochen, den Unternehmen 80 Prozent ihrer Lohnkosten zu zahlen, wenn sie Mitarbeiter beurlauben, anstatt sie zu entlassen. Das System könnte Schätzungen der Haushaltshüter des Landes in den kommenden Monaten 42 Milliarden Pfund (48,14 Milliarden Euro) kosten.