Nach der AUA bereitet auch die Ryanair-Tochter Laudamotion Kurzarbeit für ihre Piloten und Flugbegleiter vor. "Wir haben angesucht, aber noch keinen formellen Antrag gestellt", bestätigte eine Lauda-Sprecherin am Mittwoch auf APA-Anfrage. Zuvor hatte das Portal "Aviation Net" darüber berichtet. Allerdings muss dazu der Betriebsrat einbezogen werden, den die Lauda-Geschäftsführung nicht anerkannt.

Aviation Net zitierte aus einem Rundschreiben an die Belegschaft, wonach entsprechende Gespräche mit den Behörden am Laufen seien. Allein in Wien stehen bei Lauda sechs Flugzeuge am Boden, nachdem wegen des Coronavirus-Ausbruchs viele Passagiere ihre Flüge nicht antreten. Auf den vier anderen Lauda-Stationen Stuttgart, Düsseldorf, Palma und Zadar hat die Airline je eine Maschine stillgelegt.

Konflikt mit Betriesrat

Voraussetzung für Kurzarbeit ist laut AMS-Angaben unter anderem die Einbeziehung des Betriebsrates und die Zustimmung der Kollektivvertragspartner. Allerdings ignoriert Laudamotion den im Herbst gewählten Betriebsrat. Die Betriebsratschefin musste sich kürzlich sogar den Zutritt zum Firmengelände gerichtlich erkämpfen. Auch mit der zuständigen Gewerkschaft vida ist die Ryanair-Tochter überkreuz. Seit Jahresbeginn wendet die Airline die Kollektivvertrag nicht mehr an.

Wie Geschäftsführer Andreas Gruber den Mitarbeitern am Mittwoch mitteilte, sei die aktuelle Situation ein "kritischer Moment für Lauda". Ohne Kurzarbeit würden unbezahlter Urlaub und Kündigungen drohen, hieß es. Am Freitag soll es Informationsveranstaltungen für die betroffenen Mitarbeiter geben. "Ehemaligen Mitarbeitern" - als solche werden die Betriebsratschefin und andere gekündigte Betriebsratsmitglieder gesehen - wird laut dem Schreiben kein Zutritt gewährt.

Die Lauda-Sprecherin erklärte gegenüber der APA, dass man die Mitarbeiter dazu aufrufe, einen neuen Betriebsrat zu wählen, um Kurzarbeit einführen zu können.