Der größte Ölkonzern der Welt Saudi-Aramco fährt seine Förderung im Preiskampf mit Russland ab April hoch. Saudi-Aramco werde ab April täglich 12,3 Millionen Barrel (159 Liter) Öl fördern, kündigte Firmenchef Amin Nasser am Dienstag an. Das seien 300.000 Barrel mehr, als das Unternehmen auf längere Zeit produzieren könne. Die Aktien legten um bis zu 9,3 Prozent zu.

Nach dem Scheitern der Gespräche zwischen den OPEC-Staaten und Russland über eine weitere Kürzung der Ölförderung hatte Saudi-Arabien am Wochenende angekündigt, den Ölhahn weiter aufzudrehen. Der Ölpreis brach daraufhin so stark ein wie seit Jahrzehnten nicht.

Am Dienstagvormittag hatte sich der Brent-Ölpreis dafür wieder leicht erholt. Der als wichtige Ölpreisbenchmark geltende Future auf die Rohölsorte Brent notierte gegen 11.00 Uhr in London bei 36,40 Dollar je Barrel (159 Liter). Am Montag hatte der Brent-Future zuletzt bei 35,74 Dollar notiert.

Unterstützt wurde die Erholung der Ölpreise laut Rohstoffexperte Carsten Fritsch von der Commerzbank unter anderem durch die Aktienmärkte, die am Vortag ebenfalls weit abgestürzt waren und sich nun wieder fangen konnten: "Zudem führte der Preisabsturz bereits zu ersten Reaktionen bei den US-Schieferölproduzenten. Diese kündigten stärkere Einschnitte bei den Investitionen und eine niedrigere Ölproduktion an", schreibt Fritsch in seinem Tageskommentar zum Rohstoffmarkt. Durch eine niedrigere Produktion wird tendenziell der Druck eines möglichen Überangebots reduziert und kann so für höhere Preise sorgen.