Der Schweizer Nahrungsmittelriese Nestle ist im vergangenen Geschäftsjahr 2019 so schnell gewachsen wie seit 2015 nicht mehr. Das um Sondereffekte bereinigte organische Umsatzwachstum lag bei 3,5 Prozent, wie Nestle am Donnerstag mitteilte. Tierfutter und Kaffee kurbelten das Wachstum an. Zudem verdiente der weltgrößte Nahrungsmittelkonzern auch mehr.

Im laufenden Jahr 2020 soll sich das Wachstum weiter beschleunigen. Der Gesamtumsatz stieg um 1,2 Prozent auf 92,6 Milliarden Franken (87 Milliarden Euro). Damit erreichte Nestle seine Prognose für das vergangene Jahr. Das operative Ergebnis erhöhte sich um 4,8 Prozent auf 92,6 Milliarden Franken. Die Aktionäre sollen über eine Dividende von 2,70 Franken nach 2,45 Franken im Vorjahr von dem Gewinn profitieren. Das ist die 25. Dividendenerhöhung in Folge.

Purina und Starbucks

Wachstumstreiber waren die Heimtierprodukte von Purina. Auch Kaffee habe eine gute Dynamik verzeichnet, unterstützt durch die hohe Nachfrage nach Starbucks-Produkten, die bis jetzt in über 40 Ländern eingeführt worden seien, heißt es. Insgesamt hätten Starbucks-Produkte im Jahr 2019 einen zusätzlichen Umsatz von über 300 Mio. Franken generiert. Vegetarische und pflanzliche Lebensmittel wie pflanzliche Burger hätten ein starkes zweistelliges organisches Wachstum und einen Umsatz von nahezu 200 Mio. Franken erzielt.

Kaum vorwärts ging es dagegen bei der Wasser-Sparte. Dies widerspiegle den Preisdruck im Mainstream-Segment und die schwache Nachfrage in Europa, so Nestle. Hier hat Nestle bereits einen Umbau angekündigt. Zum Jahresende verlor der Konzern insgesamt zwar etwas an Schwung, er wuchs organisch noch um 3,0 Prozent im Schlussquartal. In den Vorquartalen war es jeweils um 3,7, 3,9 und 3,4 Prozent vorwärts gegangen.

Marge steigt

Operativ machte der Hersteller von Nespresso-Kaffee, Cailler-Schokolade und Buitoni-Pizza weitere Fortschritte, so dass ihm eine kräftige Margensteigerung gelang. Vom Umsatz blieben 17,6 Prozent als bereinigter operativer Gewinn übrig. Das Mittelfristziel bis 2020 von 17,5 bis 18,5 Prozent wurde damit wie erwartet bereits ein Jahr früher erreicht. Zudem spülte der Verkauf der Hautpflegesparte Skin Health Milliarden in die Firmenkasse.

Für das laufende Jahr gibt sich Nestle zurückhaltender als bisher. Neu wird noch eine weitere Steigerung beim organischen Wachstum erwartet. Bis jetzt hatte Nestle ein organisches Wachstum im mittleren einstelligen Bereich in Aussicht gestellt. Für 2021/22 werde dann aber eine anhaltende Beschleunigung in Richtung eines nachhaltigen mittleren einstelligen Wachstums erwartet. Die zugrunde liegende operative Ergebnismarge soll sich kontinuierlich verbessern. Zudem soll es auch Steigerungen sowohl beim zugrunde liegenden Gewinn je Aktie zu konstanten Wechselkursen als auch bei der Kapitaleffizienz erwartet.

Nestle bezeichnete es zudem als noch zu früh, um die finanziellen Auswirkungen des Ausbruchs des Coronavirus zu beziffern.