Eine bühnenfüllende „LED-Wall“ mit 2000 Lampen setzt den Wifi-Saal schillernd in Szene. Ungewöhnlich auch, dass mitten im Kammerwahlkampf hier in der Wirtschaftsbund-Hochburg der SPÖ-Landeshauptmann die Auftaktrede hält. Peter Kaiser, Seite an Seite mit den ÖVP-Landesräten Martin Gruber und Sebastian Schuschnig, sowie WKK-Präsident Jürgen Mandl und IV-Präsident Timo Springer gaben so den „1. Kärntner Wirtschaftskonvent“, um Visionen und Perspektiven für den Wirtschaftsstandort vorzustellen. Motto: „Kärnten am Weg zum unternehmerfreundlichsten Bundesland.“

Für Mandl bedeutet das Entbürokratisierung und Entrümpelung. Springer nennt das Infineon-Projekt als Vorbild für Zusammenwirken von Industrie, Politik, Verwaltung. Kaiser und Gruber sehen Wertschätzung von Amt und Unternehmen als Türöffner für Wertschöpfung.

"Gut, dass Marke diskutiert wird"

„Wirtschaftlich umgarnt“ hebt der Landeshauptmann eine „europaweit einzigartige Sozialpartner-Einbindung“ in der Landesregierung hervor. Kärnten wolle Innovationskraft und großartige Human Ressources weiterentwickeln und seine Attraktivität sichtbar machen, verweist er auf das neue Standortmarketing mit dem neuen Claim Kärnten - It’s my life! „Es ist wichtig, dass er diskutiert wird. Jetzt gilt es, die Marke mit Leben zu erfüllen von allen Kärntnerinnen und Kärntnern“. Ziel sei, Kärnten als Friedensregion mit Wohlstand weiterzuentwickeln.

Wachstumssieger

WK-Präsident Mandl, mit in Sepia gehaltenem Wahlkampfvideo über Kärnten als „Stern des Südens“, dankt 35.000 Kärntner Unternehmern und 200.000 Mitarbeitern, dass Kärnten 2017 und 2018 Wachstumssieger geworden sei. Die Koralmbahn eröffne Chancen, Forschungsaktivitäten wie Fraunhofer würden Junge anziehen, die Steuerentlastung durch die Bundesregierung lasse Kraft schöpfen. Mandl: „Unternehmertum muss wieder Freude machen.“

"Nachhaltigkeit als Innovationsmotor"

Nach einem zweiten Motivationsvideo in schwarz-weiß hält Landesrat Schuschnig eine ausführliche „Rede zur Wirtschaftslage in Kärnten“. „Wir haben es geschafft“, die 1,6-Milliaden-Investition nach Kärnten zu bringen und Fraunhofer herzuholen mehr Selbstbewusstsein ist notwendig.“ Kärnten stehe vor entscheidenden Herausforderungen, ob es Fachkräfte anziehen könne und ob „Klimaschutz nicht als betrieblicher Kostenfaktor, sondern als gesellschaftliche Verantwortung und Innovationsmotor mit Investitionen in die Zukunft zu begreifen“.

Bei Nachhaltigkeit könne Kärnten Pionierland werden, als Modellregion für Wasserstoff, Photovoltaik und Holzverarbeitung“. Schuschnigs Vision: „Kärnten als Bildungsstandort für Bioökonomie und Forschungsstandort für Künstliche Intelligenz, mit Digitalisierung als Grundlage in Zentralraum und Regionen.“
EU-Kammerpräsident Christoph Leitl lobte Kärntens Stärken und den Konvent-Schulterschluss: „Das ist ein nicht alltägliches Netzwerk.“