Die Wirtschaftskammern im Burgenland und in der Steiermark haben ein gemeinsames Aktions- und Forderungspaket geschnürt, um den Anliegen der Unternehmer, die über die Landesgrenzen hinausreichen, Rechnung zu tragen. Sie wollen unter anderem, dass Lehrlinge künftig auch Berufsschulen in anderen Bundesländern besuchen können, betonte Peter Nemeth, Präsident der WK Burgenland am Mittwoch.
Der schulsprengelübergreifende Besuch einer Berufsschule sei für viele Unternehmer und Lehrlinge speziell in den Grenzgebieten ein wichtiges Thema, meinten Nemeth und der steirische Wirtschaftskammer-Präsident Josef Herk.
Oftmals lange Wegzeiten
Derzeit müssten zahlreiche Lehrlinge lange Wegzeiten zwischen Wohnort und Berufsschule in Kauf nehmen, obwohl Berufsschulen in benachbarten Bundesländern leichter zu erreichen wären. Alleine im Burgenland gebe es 436 Lehrlinge, für die eine Berufsschule in einem anderen Bundesland näher wäre. Nemeth und Herk wollen deshalb, dass "diese Frage österreichweit reformiert und neu strukturiert" werde.
Kontrollen gegen Lohndumping
Zudem wollen die Wirtschaftskammern der beiden Bundesländer verschärfte und gemeinsam koordinierte Schwerpunktkontrollen gegen Missbrauch im grenzüberschreitenden Dienstleistungsverkehr und Lohndumping durchführen. In den Grenzregionen würden durch den Missbrauch durch "ausländische Firmen" Arbeits- und Lehrplätze verloren gehen und Steuergelder am Fiskus vorbei erwirtschaftet werden.
Auch bei der Weiterbildung wollen Nemeth und Herk die grenzüberschreitende Kooperation künftig intensivieren. Kursangebote sollen abgestimmt und gemeinsame "burgenländisch-steirische" Kurse angeboten werden.