Der steirische Chip- und Sensorhersteller ams hat in der zweiwöchigen Nachfrist bis zum 24. Dezember nur wenige weitere Aktien des deutschen Lichttechnik-Konzerns Osram einsammeln können: 59,27 Prozent der Anteile hatten sich die Österreicher schon in der regulären Frist gesichert, jetzt kommen sie endgültig auf 59,9 Prozent.

Der Vollzug der Transaktion werde im zweiten Quartal dieses Jahres erwartet, teilte ams heute, Donnerstag, mit. Für den 24. Jänner 2020 ist eine außerordentliche Hauptversammlung geplant, um eine Bezugsrechtskapitalerhöhung im Umfang von 1,649 Milliarden Euro zur teilweisen Refinanzierung des Kaufpreises zu beschließen.

Normalerweise nutzen passive Investoren wie Indexfonds die Nachfrist, um ihre Papiere anzudienen. Doch lag die Osram-Aktie während der gesamten zwei Wochen deutlich über den von ams gebotenen 41 Euro, so dass es für die Anleger deutlich lukrativer war, am Markt zu verkaufen. Am Montag schlossen Osram bei 44,15 Euro.

ams braucht mittelfristig 75 Prozent an Osram, um Zugriff auf die Finanzmittel des Münchner Traditionskonzerns zu erhalten und damit die Kredite für die rund 4,6 Milliarden Euro teure Übernahme tilgen zu können. Doch horten Hedgefonds Osram-Aktien, um die Österreicher später zu einem höheren Abfindungsangebot zu zwingen.