Abermals Lohnerhöhungen weit über der prognostizierten Inflationsrate von 1,5 Prozent (Daten der Nationalbank) erwarten die Arbeitnehmer im kommenden Jahr. Gut sieht es für die Metaller aus, die im Schnitt 2,7 Prozent mehr bekommen. Beamte bekommen durchschnittlich 2,3 Prozent Gehaltserhöhung, die Handelsangestellten2,35 Prozent.

Gestaffelt sind die Gehaltserhöhungen auch für die rund 413.000 Angestellten und 15.000 Lehrlinge im Handel. Bei den Einstiegsgehältern gibt es ein Plus von 2,5 Prozent, bei höherer Bezahlung beträgt das Plus 2,2 Prozent. Im zehnten und fünfzehnten Dienstjahr gibt es jeweils einen zusätzlichen Freizeittag.

Für die 130.000 Beschäftigen in der Metalltechnischen Industrie steigen die Löhne und Gehälter gestaffelt nach Beschäftigungsgruppen zwischen 2,6 Prozent und 2,8 Prozent, im Schnitt um 2,7 Prozent. Nach 14 Verhandlungsrunden haben Anfang November schließlich alle fünf Fachverbände der Metallindustrie eine Einigung auf den Kollektivvertrag 2020 erzielt - und wie in den vergangenen Jahren auch gab es trotz getrennter Verhandlungen einen gleichwertigen Abschluss.

Für die Fahrradzusteller in Österreich gibt es ab 1. Jänner 2020 den überhaupt weltweit ersten Kollektivvertrag. Für angestellte Fahrradboten und Essenszusteller hat es bisher keinen eigenen KV gegeben. Ab Jänner gilt für sie nun ein Basislohn von 1506 Euro brutto im Monat plus Weihnachts- und Urlaubsgeld.

Die Erhöhung für die Beamten liegt zwischen 2,25 Prozent für die hohen und 3,05 Prozent für die niedrigen Einkommen, beträgt jedoch mindestens 50 Euro. Von der Anpassung profitieren 227.000 Beamte und Vertragsbedienstete beim Bund und Landeslehrer direkt sowie rund 300.000 Bedienstete bei Ländern und Gemeinden indirekt, weil für sie der Bundesabschluss meist von den Ländern übernommen wird.

Kleine Pensionen bis 1111 Euro werden ab 1. Jänner um 3,6 Prozent angehoben. Darüber wird die Pensionsanpassung bis 2.500 Euro auf den gesetzlichen Wert von 1,8 Prozent abgeschmolzen. Höhere Pensionen bekommen auch die Inflationsabgeltung von 1,8 Prozent. Die Politikergehälter werden 2020 ebenfalls um 1,8 Prozent steigen.

Bei der Telekom waren acht Verhandlungsrunden nötig

Erst kurz vor Weihnachten gab es - nach acht Verhandlungsrunden und einer Streikdrohung - eine Einigung bei der Telekom Austria. Das Ergebnis: 2,2 Prozent mehr und ein Deckel von 110 Euro. Der Kollektivvertrag der Telekom Austria betrifft rund 11.000 Mitarbeiter. Neben der Erhöhung der Löhne und Gehälter werde die Lehrlingsentschädigung je nach Lehrjahr um 50 bis 90 Euro angehoben. Bereits Anfang Dezember wurde indes ein neuer Kollektivvertrag für die rund 5000 Mitarbeiter der Mitbewerber Drei (Hutchison), Magenta (T-Mobile, UPC) und anderen Telekombetreibern vereinbar, dieser sieht eine Anhebung der Löhne um 2,3 Prozent vor.