2020 werden es keine Rezession geben, sind Wirtschaftsforscher überzeugt. Dennoch: Das Wachstum wird in Österreich niedrig bleiben. Dazu kommt die weiterhin lockere Geldpolitik der EZB. Die Minuszinsen werden wohl das gesamte Jahr bestehen bleiben. So wird das Sparbuch zum Verlustgeschäft und auch Banken suchen nach neuen Einnahmequellen.

Oft werden Fondssparen oder andere Anlageprodukte als Alternative angeboten. Wer auf Fonds, Aktien oder Anleihen setzt, sollte allerdings ein paar wichtige Punkte beachten, rät der Verband Financial Planners.

Auf das Alter achten

Mit wie viel Risiko man in eine Anlageform geht, hängt stark davon ab, welche Ziele man verfolgt. Wenn später die Altersvorsorge aufgestockt oder das Studium der Kinder finanziert werden soll, muss an der Börse eine andere Taktik angewendet werden, als wenn es um kurz- und mittelfristige Ziele geht. "Generell lässt sich sagen, dass junge Erwachsene im Vergleich zu Menschen im fortgeschrittenen Alter aber etwas höhere Schwankungen vertragen, da die Zeitspanne bis zu ihrem Ruhestand länger ist“, erläutert Sonja Ebhart-Pfeiffer vom Verband Financial Planners.

Nicht gierig sein

Wer stets die höchsten Renditen sucht, läuft Gefahr einzusteigen, wenn die "Börsenparty" längst vorbei ist. Das kann zu herben Verlusten führen, wie in der Finanzkrise 2008 bei dem Run auf Immobilien-Investments. Anleger sollten so planen, dass auch Kursschwankungen nicht ins finanzielle Verderben führen.

Kein Gewinn ohne Risiko

Sparbuch und Bausparer sind weiterhin die beliebtesten Anlageformen der Österreicher. Sie haben wenig Risiko, bringen angesichts der Nullzinspolitik aber keine Renditen. "Wer sein Vermögen wachsen sehen möchte, muss zwangsläufig etwas Risiko – das aber gut kalkuliert ist – in Kauf nehmen", erklärt die Finanzexpertin.

Rechtzeitig d'rauf schauen...

Wer frei nach dem Prinzip „Mir wird schon nichts passieren“ in den Tag hineinlebt, wird mit ziemlicher Sicherheit im Laufe des Lebens böse Überraschungen erleben. Themen wie langfristige Liquiditätsengpässe, Krankheiten oder Todesfälle sind unangenehm, aber omnipräsent. Angesichts der staatlichen Defizite, des demografischen Wandels und der niedrigen Zinsen ist beispielsweise Altersarmut ein großes unangenehmes Thema. In seiner Finanzplanung sollte man sich daher auch mit negativen Szenarien auseinandersetzen.

Wissen ist Macht

Finanzbildung ist dabei der beste Konsumentenschutz. Obwohl niemand im Leben vor Enttäuschungen gefeit ist, lassen sich bestimmte Fehlschläge vermeiden, indem man sich ein Grundlagenwissen in Finanzfragen aufbaut. „Da das heimische Bildungssystem dem Thema Finanzbildung wenig Aufmerksamkeit schenkt, ist jeder Einzelne gefordert, die Initiative zu ergreifen, sagt Ebhard-Pfeiffer.