Die Wirtschaft im Euroraum hat Volkswirten zufolge inzwischen die Talsohle erreicht und ist an einer Rezession vorbeigerutscht. Die jüngsten Lockerungsschritte der Europäischen Zentralbank (EZB) halten sie aber nur teilweise dafür verantwortlich, wie aus einer am Freitag veröffentlichten Umfrage der Nachrichtenagentur Reuters hervorgeht.

Demzufolge waren mehr als 80 Prozent - 38 von 45 Ökonomen - der Auffassung, dass eine Rezession im Währungsraum mittlerweile abgewendet wurde. Von diesen 38 waren 25 der Ansicht, dass die EZB dazu einen Beitrag geleistet habe. Nach Einschätzung von lediglich zwei Ökonomen trug sie eine Menge dazu bei, für den Rest waren die Währungshüter dafür gar nicht verantwortlich.

Inflation nach oben

Die EZB hatte im September ein umfassendes Maßnahmenpaket beschlossen, mit dem sie die Konjunktur stützen und die aus ihrer Sicht unerwünscht niedrige Inflation nach oben treiben wollte. Bekannterweise hat die EZB nur ein einziges Ziel: Eine Inflation von kanpp unter zwei Prozent. Die Ökonomen gehen laut Umfrage davon aus, dass die EZB an ihrem Leitzins von aktuell 0,0 Prozent im kommenden Jahr nicht rütteln wird. Bereits seit März 2016 liegt er auf diesem Niveau. Auch ihren Einlagensatz von derzeit minus 0,5 Prozent wird die EZB aus Sicht der Volkswirte 2020 nicht verändern.