Der Gewinn der Österreichischen Post ist im dritten Quartal wegen einer Rückstellung in Höhe von 19,8 Millionen Euro für eine Verwaltungsstrafe der Datenschutzbehörde stark zurückgegangen. Das Periodenergebnis ging um knapp 30 Prozent auf 20,7 Millionen Euro zurück. Der Umsatz erhöhte sich um mehr als 4 Prozent auf 481 Millionen Euro.

Die Post hat wegen der Speicherung von Parteiaffinitäten von Millionen Post-Kunden und dem Verkauf dieser Daten an wahlwerbende Parteien eine Verwaltungsstrafe von der Datenschutzbehörde erhalten. Die Entscheidung ist nicht rechtskräftig, die Post legte Rechtsmittel ein. Experten erwarten, dass die Strafe gegen die Post in der zweiten Instanz reduziert werden könnte, weil es Spielraum bei der Auslegung gibt.

In den ersten drei Quartalen des Geschäftsjahres 2019 erhöhte sich der Umsatz der Post im Vergleich zur Vorjahresperiode um 3,2 Prozent auf 1,46 Milliarden Euro. Sowohl der Geschäftsbereich "Paket & Logistik" (+11,3 Prozent) als auch die Sparte "Brief, Werbepost & Filialen" (+0,6 Prozent) hätten "eine gute Entwicklung" gezeigt, teilte die Österreichische Post Donnerstagfrüh mit. Das Betriebsergebnis (EBIT) lag nach neun Monaten mit 130 Millionen Euro um mehr als 8 Prozent unter dem Vorjahr, weil eine Rückstellung für die Datenschutz-Verwaltungsstrafe gebildet werden musste.

Für 2020 rechnet die Post mit einem "stabilen bis leicht steigenden Umsatz" und "einer weitgehenden Stabilität im operativen Ergebnis (EBIT)". Nach der Trennung vom Bankpartner BAWAG werden für den Aufbau des neuen Finanzdienstleistungsgeschäfts Anlaufkosten erwartet. "Der Österreichischen Post ist es durch den hohen Bestand an Finanzmitteln möglich, die zielgerichteten Wachstumsinvestitionen in der Logistikinfrastruktur und in die neuen Finanzdienstleistungen selbst zu finanzieren", sagte Post-Chef Georg Pölzl. Der operative Cashflow werde weiterhin für Investitionen und für die Beibehaltung "der attraktiven Dividendenpolitik" verwendet".