Der chinesische Online-Gigant Alibaba hat beim "Singles Day" einen neuen Verkaufsrekord erreicht. Wie das Unternehmen am Montag mitteilte, kamen die Verkäufe bereits am Nachmittag um 16.00 Uhr - also acht Stunden vor Schluss - auf den Vorjahresumsatz von rund 30 Milliarden US-Dollar (27,2 Milliarden Euro). Bereits nach 68 Sekunden wurde die Umsatzmarke von 1 Milliarde Dollar übersprungen.

Bis zu 544.000 Bestellungen wurden pro Sekunde abgegeben, wie die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua meldete. Analysten hatten Alibaba im Vorfeld Verkäufe im Wert von 37 Milliarden Dollar vorhergesagt. Allerdings waren Beobachter wegen der Konjunkturschwäche in China von einem langsameren Wachstum als in den Vorjahren ausgegangen.

Der Singles Day am 11.11. galt in China unter Studenten ursprünglich als eine Art Anti-Valentinstag für Alleinstehende, weil das Datum nur aus Einsen besteht. 2009 begann dann Alibaba, seinen Kunden an dem Tag für 24 Stunden hohe Preisnachlässe zu gewähren. Zahlreiche Konkurrenten folgten dem Beispiel, wodurch der jährliche "Singles Day" zur großen Rabattschlacht wurde.

Verkaufsrekorde auch 2018

Viele Kunden in China warten auf den "Singles Day" und schieben geplante Großanschaffungen wie Elektronikartikel bis dahin auf. Auch im vergangenen Jahr bescherte der Tag den Onlinehändlern Verkaufsrekorde.

Alibaba hatte den "Singles Day" wie gewohnt am Vorabend mit einer großen TV-Gala eingeläutet. In diesem Jahr trat Taylor Swift als Stargast auf.

500 Millionen Menschen im Kaufrausch

Alibaba rechnet damit, dass sich an dem durch teils hohe Preisnachlässe angefeuerten Kaufrausch rund 500 Millionen Menschen beteiligen. Das wären 100 Millionen mehr als im vergangenen Jahr. Vergleichbar mit dem "Black Friday" und "Cyber Monday", den umsatzträchtigsten Tagen in den USA, hat das chinesische Einkaufs-Event das amerikanische Vorbild längst weit hinter sich gelassen. Mittlerweile werben auch in Deutschland Händler an dem wegen der vier Einsen im Datum genannten "Singles Day" mit Preisnachlässen.

Neben Alibaba punkten mittlerweile auch die chinesischen Rivalen des Branchenprimus wie etwa JD.com. Vor allem der erst vor vier Jahren gegründete Internetkonzern Pinduoduo hat sich mit seinem Fokus auf Chinas Landbevölkerung schnell nach vorne gekämpft. Das Einkaufsereignis gilt mittlerweile auch als Gradmesser für die Stimmung chinesischer Verbraucher.

Nach dem 11. November will Alibaba seine milliardenschwere Börsennotierung in Hongkong vorantreiben. Bei dem Zweitlisting will der Konzern noch in diesem Monat bis zu 15 Milliarden Dollar für Investitionen einsammeln.