Laut Arbeiterkammer konnte für eine Schneiderin 17.000 Euro an fehlendem Entgelt und Überstundenentgelt herausgeholt werden. Die Frau sei in einem Brautmodengeschäft für die Änderungsschneiderei zuständig gewesen, und habe oft mehr als 65 Stunden in der Woche gearbeitet, in einer Woche sogar 83 Stunden. Überstunden seien aber nicht bezahlt worden, und der Lohn für 40 Stunden lag laut AK außerdem unter dem, was der Frau laut Kollektivvertrag zugestanden wäre.

"Überstunden gehören bezahlt, soviel Respekt muss sein", erklärt dazu AK-Präsidentin Renate Anderl. AK und ÖGB fordern ein gesetzliches Verbot von Verfallsfristen für Überstunden sowie Strafen, wenn beispielsweise Mehr- und Überstunden systematisch nicht bezahlt würden. Anderl: "2018 gab es 43 Millionen unbezahlte Mehr- und Überstunden. Das ist so viel, als würden alle Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen gute zwei Monate im Jahr kein Geld und keinen Zeitausgleich für Überstunden bekommen."