Das Berliner „Railway-Forum“ gilt auch international als eine der wichtigsten Branchenkonferenzen. Für das Leibnitzer IT-Unternehmen Boom ist Berlin insgesamt ein „guter Boden“. Nachdem man dort im Vorjahr auf der Bahnzuliefermesse „InnoTrans“ einen Großauftrag von der Deutschen Bahn vermelden konnte, wird diese Partnerschaft noch einmal signifikant erweitert, wie nun – abermals in Berlin – fixiert wurde.

Der neue Großauftrag

2018 erhielt das hoch spezialisierte Team aus Leibnitz den Auftrag zur digitalen Instandhaltung von Lokomotiven. Jetzt geht es zusätzlich um das sogenannte Schadwagenmanagement für Güterwaggons der DB Cargo. Konkret werden die DB-Waggons so künftig bei Überprüfungen und Störfällen in die richtige Werkstätte geführt. „Im Anwendungsfall wird der Waggon auch wirklich nur zu jenen Wartungszentren gefahren, die auch über die entsprechend notwendigen Ersatzteile bzw. das entsprechende Know-how verfügen“, erläutert Boom-Vorstand Andreas Schaller.

Andreas Schaller mit Torsten Satz, Leiter Beschaffung Schienenfahrzeuge der DB

Komplexe Logistik

Der Unterschied zum Auftrag im Vorjahr? „Die Instandhaltung der Loks gestaltet sich dahingehend einfacher, als sie selbst zur bestmöglichen Werkstatt fahren können. Um Waggons einer optimierten Überprüfung zu unterziehen, ist eine komplexere Logistik notwendig.“ Die nötigen Disponierungen können „von unserer IT-Lösung abgebildet werden“.

Neue Jobs

Die Vorteile: Abläufe und Planungen werden optimiert und so effizienter, was eine höhere Verfügbarkeit der Waggons zur Folge habe, so Boom-Vorstand Bora Man. „Angesichts der Flotte von 92.000 Waggons und über 3400 Loks, die das Unternehmen europaweit im Einsatz hat, ist das eine ordentliche Aufgabe – und zeugt vom hohen Vertrauen in unsere Arbeit.“

Entwickelte das BORA-Framework, die Grundlage für die Instandhaltungssoftware: BOOM-Vorstandsmitglied Bora Man

Aktuell seien mehr als 27.000 DB-Wagen mit Telematik und Sensoren ausgerüstet – bis Ende 2020 sollen es 68.000 sein. In weiteren Ausbaustufen soll künstliche Intelligenz dafür sorgen, dass auf Basis der Interpretation von Erfahrungswerten konkrete Störungsursachen vorhergesagt werden können. Boom beschäftigt 65 Mitarbeiter und betreibt auch einen Standort in Oldenburg. Für das weitere Wachstum entstehen in Leibnitz fünf neue Arbeitsplätze für Softwareentwickler.

© (c) Deutsche Bahn AG (Max Lautenschläger)