Die Wurzeln des Unternehmens reichen zwar bis in die späten 1930er-Jahre zurück, die neue Ära der Maschinenfabrik Liezen und Gießerei GmbH wurde im Jahr 1994 begründet: Die neuen Eigentümer sorgten bis heute für Standortinvestitionen im Ausmaß von gut 65 Millionen Euro, wie dieser Tage anlässlich des 25. Jubiläums vorgerechnet wurde. MFL beschäftigt 800 Mitarbeiter. Trotz der konjunkturellen Eintrübungen wird weiter in die Zukunft des Standorts im Ennstal investiert, so fließen heuer gut 5,5 Millionen Euro in umfassende Modernisierungen und neue Anlagen. Der Wandel hin zum internationalen Technologie-Vorreiter werde konsequent vorangetrieben. „Die MFL ist mittlerweile ein wichtiger, global agierender Technologie-Partner – vor allem in den Bereichen Schienen- und Bahnsysteme sowie Metallbearbeitung“, betont Geschäftsführer Herbert Decker.

„MFL Technologies“: Hauseigene Forschung gestärkt

Eine Schlüsselrolle soll in Zukunft die neu geschaffene Einheit „MFL Technologies“ spielen. „Während wir in unserer Gießerei und dem Maschinenbau individuell auf die Bedürfnisse unserer Kunden eingehen und erfolgreich als zuverlässiger Zulieferer positioniert sind, entwickeln wir in unserer Abteilung ,Technologies‘ fertige Produktlösungen auf Basis der Interessen des internationalen Marktes.“

MFL-geschäftsführer Herbert Decker
MFL-geschäftsführer Herbert Decker © MFL

In dieser „Power-Unit werden alle Engineering-Lösungen und Eigenprodukte zu einem leistungsstarken Angebotspaket gebündelt“. Die hauseigene Forschung und Entwicklung stelle fertige Produktlösungen für den Weltmarkt bereit – und das für unterschiedliche Industrien, so Decker. Als „goldrichtig“ habe sich der vor drei Jahren eingeschlagene Weg, sich als innovativer Zulieferer in der Bahnbranche zu positionieren, auch betriebswirtschaftlich, so Decker. Nicht zuletzt aufgrund des voranschreitenden Klimawandels sei die Bahn „das Transportmittel der Zukunft“, MFL liefert hier eine Reihe von weltweit gefragten Hightech-Komponenten.

Große Herausforderungen

Dass sich die Industriekonjunktur zuletzt verfinstert hat, verhehlt Decker nicht. Die Entwicklung der MFL „darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass wir vor enormen wettbewerbsmäßigen Herausforderungen stehen“. Man blicke daher auch mit „hoher Wachsamkeit“ auf die gerade gestarteten Lohn- und Gehaltsverhandlungen. Decker: „Nur ein sozialpartnerschaftliches Vorgehen erhält Beschäftigung und Arbeitsplätze in Österreich und schließlich im Ennstal bei der MFL.“ Er plädiert für „Augenmaß“, schließlich würde der Gesamtmarkt „große Herausforderungen“ bereithalten, „die ständigen Optimierungs- und Restrukturierungsdruck verlangen“. Konjunkturbedingte „Sondermaßnahmen“ wie etwa Kurzarbeit seien bei der MFL indes kein Thema, betont Decker.

Mehr als 75 Prozent der MFL-Erzeugnisse werden exportiert. „Die stark globalisierte Welt erhöht aber auch den Preis- und Innovationsdruck. Wir stehen in einem hochkonkurrierenden Umfeld. Wir haben in der Vergangenheit keine Angst vor Veränderungen gehabt – und werden auch künftig strategische Weichenstellungen vornehmen, sofern sie für die Zukunftssicherheit des Standorts entscheidend sind“, erklärt Decker.

Fachkräfte, Marke Eigenbau

Mehr als 300 Jugendliche haben übrigens bereits eine MFL-Lehre absolviert – mehr als drei Viertel davon sind nach wie vor im Unternehmen. „Das spricht für die hochqualitative Ausbildung sowie die Verbundenheit mit unserem Betrieb“, sagt Decker. Aktuell zählt das Unternehmen in Liezen 60 Lehrlinge.