Quer durch Europa gibt es heute Razzien, um illegale Streamingplattformen im Internet abzudrehen. Koordiniert wird die Aktion von den EU-Behörden Europol und Eurojust, ausgehend von italienischen Behörden. Das gab heute die Polizei in Mailand in Italien bekannt. 

Die Einsätze konzentrierten sich demnach auf Standorte in Frankreich, Deutschland, Italien, Niederlande, Griechenland und Bulgarien. Mit der Aktion sollen vor allem Medienunternehmen geschützt werden. Vor allem Bezahl-Formate wie Sky oder Dazn dürften das Vorgehen begrüßen. Mehr als 200 Server wurden abgedreht und konfisziert, mehr als 150 Paypal-Konten gesperrt. 22 Verdächtige wurden identifiziert und teils verhaftet.

6,5 Millionen Euro Schaden

So hat man über den Kontinent verstreut sogenannte Hubs (Knotenpuntkte) ausgemacht, über die Inhalte wie Fußballspiele angezapft und weiter verbreitet werden. Die Ermittlungserfolge zeigen laut Eurojust, wie stark das organisierte Verbrechen in diesem Bereich vertreten sei. Die Piraterie der kriminellen Organisation, die heute Ziel der Polizei war, habe rund 6,5 Millionen Euro Schaden verursacht. 

Die italienische Steuerpolizei spricht heute in einer Aussendung davon, einen illegalen Anbieter vom Netz genommen zu haben. Den Angaben zufolge hatte alleine dieser Streaming-Dienst mehr als 700.000 Nutzer.

Ermittler dokumentierten die entdeckten "Hubs"
Ermittler dokumentierten die entdeckten "Hubs" © Polizia di Stato (IT)

Sky Austria zu der Polizei-Aktion:

"Piraterie ist eine Straftat, die Programmanbieter wie Sky schädigt und auf dem Rücken von Millionen ehrlicher Kunden ausgetragen wird. Wir setzen daher alle juristischen Mittel ein, um derartige Aktivitäten konsequent zu bekämpfen. Jede Maßnahme und jedes Urteil, welche illegales Streaming bekämpfen und sanktionieren bestätigt uns genau darin. Denn wir brauchen klare Signale, die verdeutlichen, dass das Internet kein rechtsfreier Raum ist und die illegale Verbreitung von Inhalten und Programmen wie das von Sky erhebliche juristische Konsequenzen hat."