34 Hotels und Resorts, 15 Camping Resorts, 6700 Mitarbeiter und 6,5 Millionen Nächtigungen pro Jahr: Valamar Riviera mit Sitz in Porec ist der größte Touristiker in Kroatien. Was die wenigsten wissen: 44 Prozent des Unternehmens befinden sich im Eigentum von Österreichern. EPIC Investments mit Sitz in Wien ist damit der größte Investor des kroatischen Tourismus-Primus. Stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender von Valamar ist der gebürtige Salzburger Franz Lanschützer. "Valamar ist an der Zagreber Börse gelistet. Es gibt insgesamt 21.000 Aktionäre", erklärt er im Interview mit der Kleinen Zeitung die Eigentümerstruktur.

Anfänge in den 1990er Jahren

Die Anfänge von Valamar liegen Ende der 1990er Jahre. Damals habe man die erste jugoslawische Tourismusgesellschaft übernommen und eine Hotelmanagement Gesellschaft gegründet. Seither gibt es kaum ein Jahr, in dem nicht in eine weitere Anlage in Kroatien investiert wird. Valamar kauft vor allem bestehende Hotels und Resorts in Istrien, auf den Inseln Krk und Rab sowie in Makarska und Dubrovnik, deren Infrastruktur nicht mehr zeitgemäß ist, und baut diese dann ausschließlich zu Vier- und Fünfsterne-Resorts um.

Österreicher urlauben vor allem in den Vier- und Fünf-Sterne-Resorts von Valamar in und rund um Porec. Und hier tätigt die Tourismusgruppe auch schon die nächste Investition: Ab 1. Oktober wird das Zwei-Sterne-Hotel Pical um 105 Millionen Euro zu einem Ganzjahres-Fünf-Sterne-Resort mit 500 Zimmern um- und ausgebaut. Neben mehreren Restaurants, Pools und Strandeinrichtungen wird es, so Lanschützer, auch ein Kongresszentrum für 1200 Teilnehmer geben. 2021 soll die Investition abgeschlossen sein.

Das einzige Valamar bisher in Österreich wurde vergangenes Jahr in Obertauern eröffnet
Das einzige Valamar bisher in Österreich wurde vergangenes Jahr in Obertauern eröffnet © Valamar

Knapp 800 Millionen Euro hat Valamar Riviera bisher in bestehende Hotelanlagen investiert. Einziges Projekt bisher außerhalb Kroatiens ist das Valamar Obertauern. Das ehemalige Hotel Petersbühel wurde im vergangenen September erworben und als Vier-Sterne-Valamar eröffnet.
Es soll nicht das letzte Investment in Österreich gewesen sein. "Wir wollen hier ausschließlich auf den Wintertourismus setzen", sagt Lanschützer.

Und die Gruppe halte auch schon seit einiger Zeit Ausschau nach potenziellen Hotels. Die Kriterien: leichte Erreichbarkeit von Porec aus, und in einem Umkreis von rund 100 Kilometern rund um Obertauern. "Kärnten liegt da ja am Weg. Und wir suchen hier auch schon seit einiger Zeit aktiv", verrät Lanschützer. Interessant sei außerdem die steirische Dachstein-Region. Auch hier sei Valamar bereits auf der Suche nach geeigneten Objekten. Unterschriftsreif sei aber noch nichts. Abgesehen von Österreich sieht sich Valamar auch in Slowenien und Norditalien nach potenziellen Hotel-Kandidaten um.

Saisonverlängerung mit Radfahren und Tennis

In Sachen Saisonverlängerung setze man, so Lanschützer, auf Tennis und Radfahren. Mehr als 50 Prozent der Valamar-Gäste kommen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Der Rest verteile sich vor allem auf Italien, Slowenien, England und Russland. Den größten Österreicher-Anteil verbucht das Valamar Isabella Island Resort. 2018 wurden in Summe 268 Millionen Euro umgesetzt.