Eigentumswohnungen haben sich in Österreich im ersten Halbjahr weiter verteuert. Im Jahresabstand legten die Preise pro Quadratmeter im Schnitt um 6,8 Prozent auf 3.267 Euro zu, geht laut RE/MAX-Immobilien aus einer Auswertung der Grundbuchsdaten hervor. Innerhalb von fünf Jahren stiegen die Quadratmeterpreise damit um 38,7 Prozent.

Weil die veräußerten Eigentumswohnungen - erstmals seit 2014 - wieder geringfügig größer geworden sind (von 66,3 auf 67,2 m2), legten die Preise pro Eigentumswohnung im Schnitt um 7,6 Prozent (oder 14.708 Euro) auf 207.183 Euro zu.

Weniger Verkäufe

Die Anzahl der Wohnungsverkäufe ist laut den amtlichen Grundbüchern im Jahresabstand um 5,0 Prozent (oder 1.301 Stück) auf 24.865 zurückgegangen. Trotzdem sei 2018 noch immer die drittgrößte Wohnungshandelsmenge aller Zeiten verzeichnet worden. Der kumulierte Verkaufswert stieg trotz der rückläufigen Mengen um 2,1 Prozent auf 5,66 Mrd. Euro, ein neues Allzeithoch.

Der Wertanteil des Wohnungsmarktes am Gesamt-Immobilienmarkt ist heuer bis Juni weiter zurückgegangen - nach dem Höhenflug 2017 mit 38,2 Prozent über 35,5 Prozent im Erstsemester 2018 auf nunmehr zuletzt 34,6 Prozent.

Seit dem Einbruch 2013 sei der heimische Wohnungsmarkt Jahr für Jahr gewachsen und die Anzahl der gehandelten Wohnungen ständig gestiegen. Deshalb dürfe es niemanden wundern, wenn sich einmal kein neuer Rekord einstelle. "Wir haben eigentlich schon früher damit gerechnet", meinte RE/MAX-Austria-Geschäftsführer Bernhard Reikersdorfer in einer Aussendung. Immerhin seien trotz des Rückgangs noch immer um 80 Prozent mehr Wohnungen verbüchert worden als vor sechs Jahren.

Neubau deutlich teurer

Österreichweit waren heuer im Halbjahr 37,0 Prozent der verbücherten Wohnungen ausgewiesene Bauträger-Objekte, also Neubauten oder Generalsanierungen, wesentlich mehr als im Jahr 2018 (20,7 Prozent) oder auch 2017 (31,7 Prozent). Die Anteile an verbücherten Erstbezugswohnungen schwankten zwischen 16,4 Prozent im Burgenland und 43,4 Prozent in Vorarlberg. Erstbezugs-Wohnungen waren heuer laut RE/MAX im Schnitt 253.093 Euro wert, fast ebenso viel wie ein Jahr davor (253.215 Euro). Erstbezüge kamen damit jedoch um 41 Prozent teurer als eine gebrauchte Eigentumswohnung. 2018 hatte diese Preisdifferenz bei +44 Prozent gelegen und 2017 sogar noch bei +51 Prozent. Am niedrigsten war der Erstbezugs-Aufschlag zuletzt mit +25 Prozent in Wien, am höchsten mit +70 Prozent in Kärnten. Die teuersten Neubaupreise fanden sich in Vorarlberg mit 356.190 Euro (+11,6 Prozent), die niedrigsten mit 182.298 Euro (-2,2 Prozent) in der Steiermark; in Wien kosteten Neubau-Wohnungen zuletzt im Schnitt 270.798 Euro (-3,1 Prozent).

Am Wiener Markt, auf den über ein Viertel aller Eigentumswohnungs-Deals entfällt, wurden bis Juni um 707 Wohnungen weniger verkauft, die Zahl sank um 9,1 Prozent auf 7.083. Das war aber noch immer das drittstärkste erste Halbjahr nach 2018 und 2017. Die Bedeutung Wiens am nationalen Wohnungsmarkt sei damit um 1,4 Prozentpunkte auf 28,5 Prozent gesunken, so die Experten. Der Gegenwert der verkauften Wohnungen lag bei 1,88 Mrd. Euro; trotz des im Jahresabstands um 2,4 Prozent geringeren Handelsvolumens wurde im 5-Jahres-Abstand ein Plus von 55 Prozent verzeichnet.

Günstige Steiermark

In der Steiermark wohnt man im Österreich-Vergleich noch verhältnismäßig günstig. Die Quadratmeter-Preise schwanken im Schnitt zwischen rund 1000 Euro im Murtal bis zu 3000 Euro in Graz, wobei es natürlich einen deutlichen Unterschied zwischen Gebrauchtwohnungen und Neubau gibt. In Kärnten sind die Preise pro Quadratmeter deutlich höher. St.Veit und Wolfsberg sind mit 1100 bis 1500 Euro am günstigsten. Teuer sind Wohnungen im Bezirk Klagenfurt Land, hier sind 3500 bis 4000 Euro pro Quadratmeter fällig. Vor allem der Wörthersee zieht hier den Schnitt nach oben.