Vor Beginn einer Debatte über die US-Handelspolitik auf dem G-7-Gipfel haben US-Präsident Donald Trump und der britische Premierminister Boris Johnson ihren Willen zu einem baldigen britisch-amerikanischen Handelsvertrag betont. "Wir werden bald ein Handelsabkommen abschließen können", sagte Trump am Sonntag am Rande des G-7-Gipfels in Biarritz zum Auftakt eines Gesprächs mit Johnson.

Man werde einen "sehr großen" Pakt abschließen. Dasselbe stehe auch mit Japan bevor, so der US-Präsident. "Es gibt riesige Gelegenheiten für Großbritannien auf dem US-Markt", sagte auch der britische Premierminister. Er räumte allerdings ein, dass die Verhandlungen mit Washington schwierig würden.

Trump unbeeindruckt

Die verhängten und angedrohten US-Strafzölle gegen China und die EU werden am Vormittag Thema der Beratungen auf dem G-7-Gipfel sein. Die EU-Staaten, Japan und Kanada wollen Trump dabei nach Angaben von G-7-Diplomaten zur Zurückhaltung mahnen, weil die Handelskonflikte zunehmend die Weltwirtschaft belasten.

Trump zeigte sich davon jedoch unbeeindruckt. Er verteidigte die neuen Strafzölle gegen China. Er erwarte keine negativen Marktreaktionen, sagte er in Biarritz. Der Handelsstreit mit China helfe vielmehr beim Abschluss eines Abkommens mit Japan. Johnson betonte dagegen, dass er für Freihandel sei. Großbritannien setze auf friedliche Handelsbeziehungen.

Russland nicht in den G-7

Ein möglicher Schulterschluss zwischen Trump und dem Brexit-Befürworter Johnson hatte im Vorfeld des G-7-Gipfels Spekulationen ausgelöst, ob sich die beiden gegen die anderen G-5-Partner stellen würden. Diese Sorgen wurde jedoch etwa in der deutschen Bundesregierung mit Hinweis auf die breite Übereinstimmung mit Johnson in fast allen außen- und klimapolitischen Fragen zurückgewiesen. Auch Trump räumte nach den Beratungen über außenpolitische Themen am Samstagabend ein, dass er nicht wisse, ob Russland wie von ihm gefordert wieder in den Kreis der G-7 aufgenommen wird. Die anderen G-7-Partner lehnen dies mit Hinweis auf die russische Intervention in der Ukraine ab.