Das Geschäft mit Wohnungen und Häusern läuft auf Hochtouren. Einer Umfrage zufolge haben 38 Prozent der Österreicher bereits einmal eine Immobilie verkauft oder vermietet. Eine knappe Mehrheit (55 Prozent) engagierte dafür keinen Makler, wie Raiffeisen Immobilien heute, Montag, bekanntgab.

Tendenziell würden mittlerweile aber immer häufiger Makler zugezogen. "Dieser Marktanteil ist in den letzten Jahren offenbar gestiegen - und er hat noch Potenzial nach oben, umso mehr als die Zeiten, in denen Verkauf und Vermietung in manchen Regionen quasi zum 'Selbstläufer' wurden, zu Ende gehen", so der Geschäftsführer von Raiffeisen Immobilien Steiermark und Sprecher von Raiffeisen Immobilien Österreich, Nikolaus Lallitsch. Makler seien derzeit vor allem bei Verkäufen gefragt, Vermietungen erfolgten hingegen oft ohne Marktprofi.

Verkauf nach Erbe

Der Hauptbeweggrund für die Veräußerung bzw. Vermietung ist mit Abstand eine Erbschaft, für die man selbst keinen Nutzungsbedarf hat (29 Prozent). 15 Prozent der Befragten gaben Geldbedarf als Motiv an und 13 Prozent eine Hochzeit oder Nachwuchs. 11 Prozent wurde die eigene Immobilie zu klein und je 10 Prozent zogen aus beruflichen Gründen um oder wollten schöner wohnen als bisher. Bei immerhin 9 Prozent war eine Scheidung der Auslöser für das Weiterdrehen der Immobilie.

Bis eine Bleibe verkauft oder vermietet ist, vergehen der Erhebung zufolge meist drei Monate. Die Hauptsorge dabei ist für 30 Prozent die hohe steuerliche Belastung. Jeweils 25 Prozent klagen über den Zeitaufwand für Besichtigungstermine bzw. die Schwierigkeit, den richtigen Kauf- bzw. Mietpreis für die Immobilie festzusetzen.

Mit Unterstützung eines Maklers sei der erzielte Verkaufs- bzw. Mietpreis in 15 Prozent der Fälle über dem Angebotspreis gelegen, ohne Makler nur in 6 Prozent der Fälle, so Raiffeisen Immobilien. Wer über dem Marktwert anbiete, müsse mit einer achtmal so langen Verwertungsdauer rechnen als jene, die zum oder knapp unter dem tatsächlichen Marktwert anböten. Auch der letztlich erzielte Kaufpreis sei dann meist niedriger.

Auftraggeber zufrieden

Für den Einsatz eines Immobilienexperten sprechen den Befragten zufolge vor allem die Erwartung einer korrekten Vorgehensweise (84 Prozent der Nennungen) und hohe Fachkenntnis (74 Prozent). 63 Prozent erwarten Engagement für die Anliegen des Kunden und 58 Prozent Hilfe bei der Preisfindung. In zwei Drittel der Fälle waren die Immobilieneigner mit dem Service des Maklers zufrieden. 12 Prozent beurteilten die Dienste aber als genügend bzw. nicht genügend.

Die Online-Panelbefragung führte das Markt- und Meinungsforschungsinstitut Gallup im Jänner und im Juli 2019 durch - es wurden 1.000 Österreicher befragt. Weiters gab es im Zuge der Erhebung eine Detailbefragung mit 403 Immobilien-Abgebern.