Der Vorarlberger Strumpfkonzern Wolford, der sich mehrheitlich im Besitz des chinesischen Mischkonzerns Fosun befindet, hat im Geschäftsjahr 2018/19 erneut rote Zahlen geschrieben. Unterm Strich blieb trotz eines umfassenden Restrukturierungsprogramms ein Minus von 11,1 Millionen Euro stehen. Erst im Geschäftsjahr 2020/21 rechnet der Vorstand wieder mit Gewinnen, hieß es im Unternehmensausblick.

Im Vorjahr 2017/18 stand ein Verlust von 11,53 Millionen Euro zu Buche. Das operative Ergebnis (EBIT) konnte 2018/19 leicht verbessert werden, blieb aber mit minus 8,98 Millionen Euro (Vorjahr: minus 9,22 Millionen) ebenfalls im roten Bereich. Die Umsätze gingen im Jahresvergleich um acht Prozent auf 137,22 Millionen Euro zurück.

Tief greifender Strukturwandel

"Wolford leidet wie der stationäre Modeeinzelhandel weltweit unter einem tief greifenden Strukturwandel und nachlassendem Wachstum in den westeuropäischen Modemärkten", begründet das Unternehmen die Ergebnisse in einer Aussendung vom Dienstag. So lief das Geschäft in Österreich nur schleppend. In dem Heimatmarkt konnte Wolford das EBIT zwar um 2,5 Mio. Euro verbessern, mit minus 13,08 Mio. Euro liegt es aber weiterhin in der Verlustzone. In Deutschland und dem übrigen Europa lief es im abgelaufenen Geschäftsjahr operativ etwas schlechter als im Vorjahr und in Asien gab es am Ende einen leichten Verlust zu verbuchen. In Nordamerika legte das EBIT dagegen leicht zu.

Restrukturierungsprogramm zeigt Erfolge

Das Restrukturierungsprogramm zeige bereits erste Erfolge, so das Unternehmen. Die Personalkosten konnten seit dem Geschäftsjahr 2016/17 um knapp 15 Millionen auf 60,24 Millionen Euro reduziert werden. Die durchschnittliche Mitarbeiterzahl sank in diesem Zeitraum um 197 auf 1347 Mitarbeiter. Zudem sei ein neues Shopkonzept vorgestellt und die Organisation im Verkauf optimiert worden.

Erst ab 2020 vielleicht schwarze Zahlen

Bis Wolford mit den bereits gesetzten und noch geplanten Maßnahmen aus den roten Zahlen rauskommt, dürfte es allerdings noch etwas dauern. Der Vorstand rechnet erst für das Geschäftsjahr 2020/21 mit einem positiven operativen Ergebnis. Die Rahmenbedingungen für den stationären Modehandel bleiben schwierig, heißt es im Ausblick. Zudem würden die positiven Effekte aus der bisherigen Restrukturierung noch nicht ausreichen, "um die Kostenstruktur des Unternehmens an das aktuelle Umsatzniveau anzupassen", so Wolford. Für die gestartete Marktoffensive in China rechne das Unternehmen nur "schrittweise und nicht kurzfristig" mit positiven Umsatzeffekten.