Die Türkei soll schon in den kommenden Wochen ihr neues Raketenabwehrsystem S-400 aus Russland erhalten. Die Lieferung werde in der ersten Juli-Hälfte beginnen, sagte Präsident Recep Tayyip Erdogan am Samstag während des G-20-Gipfels in Osaka. Er erwartete, dass alles im Zeitrahmen bleibe.

Dabei rechnet Erdogan nach eigenen Angaben nicht mit Sanktionen des NATO-Verbündeten USA wegen des Erwerbs des leistungsstarken russischen Abwehrsystems. "Es steht außer Frage, dass eine solche Sache zwischen zwei strategischen Verbündeten stattfindet", sagte er. Das Geschäft der Türkei mit Russland sei abgeschlossen und die Lieferung auf dem Weg: "Das Geschäft ist gelaufen."

Die Affäre um das S-400-System hatte sich zu einem großen Streitpunkt der NATO-Partner USA und Türkei entwickelt. Die US-Regierung war strikt gegen den Kauf und bot Ankara eigene Flugabwehrsysteme zum Kauf an. Washington argumentiert, dass Russland über die S-400-Systeme an Daten zu den Fähigkeiten der neuen amerikanischen F-35-Tarnkappenflugzeuge gelangen könnte, die auch von der Türkei eingesetzt werden.