Vor der Urlaubshauptsaison mehren sich die Schwierigkeiten bei der slowenischen Fluggesellschaft Adria Airways, die seit 2016 dem deutschen Investmentfonds 4K gehört. Adria muss bis Ende Juni mehrere Flüge streichen. Offiziell wurde der Ausfall mit technischen und operativen Gründen erklärt, laut Medienberichten handelt es sich um einen Mangel an verfügbaren Flugzeugen und Besatzungen.

Mehr als ein Dutzend Flüge wurden seit vergangenem Freitag gestrichen, manche Strecken wurden zusammengelegt, berichtete das Nachrichtenportal Siol.net. Heute, Dienstag, fallen z. B. laut der Adria-Internetseite zwei Flüge aus. Adria rechnet damit, mit Anfang Juli zum normalen Flugplan zurückzukehren, so das Nachrichtenportal.

Pilotengewerkschaft kritisiert schlechte Führung

Die slowenische Pilotengewerkschaft kritisiert indes die schlechte Führung bei Adria. "Zur Streichung der Flüge kommt es wegen eines zu optimistisch gesteckten Flugplans. Die Piloten müssen bis an die laut Kollektivvertrag zulässigen Grenzen arbeiten. Infolgedessen kommt es zu Übermüdung und Krankmeldungen", sagte der Chef der Pilotengewerkschaft Luka Radovic, der auch selbst für Adria fliegt, zu Siol.net.

Seiner Meinung nach müsste Adria weniger Flüge im Angebot haben, um sich damit Reserven beim Ausfall von Flugzeugen und Besatzung zu sichern. In der Hochsaison sei es nämlich fast unmöglich kurzfristig ein Ersatzflugzeug anzumieten. Probleme entstünden auch, weil Adria eigene Flugzeuge samt Besatzung an größere Fluggesellschaften vermietet. "Deswegen leiden slowenische Flugpassagiere", sagte der Gewerkschafter.