Während österreichweit die eröffneten Insolvenzverfahren um rund 0,5 Prozent zugenommen haben, lag die Steigerung in Kärnten bei 9,46 Prozent (von 74 auf 81 Verfahren), und ist damit deutlich höher ausgefallen. "Man muss die Kirche aber im Dorf lassen", sagt der Chef des Alpenländischen Kreditorenverbandes (AKV) Arno Ruckhofer. Denn in Kärnten habe es in dem Jahr bisher nur eine einzige relevante größere Insolvenz gegeben, und das sei jene von der Firma Zoppoth gewesen.

Alles andere seien eigentlich "Verfahren von Nicht-Firmen", die "unbekannt beziehungsweise praktisch nicht tätig" seien. "Ansonsten gibt es quasi im positiven Sinn eine Flaute, was größere Insolvenzen anbelangt", so Ruckhofer.

Passiva betragen 50 Millionen Euro

Die Passiva liegen bisher laut AKV in Kärnten bei knapp 50 Millionen Euro. 2018 waren es im Vergleichszeitraum 49 Millionen Euro. 17 Verfahren betrafen die Bauwirtschaft, 22 den Handel und 10 Gastronomiebetriebe. Der Rest verteilt sich laut AKV auf sonstige Branchen.

Die Zahl der gefährdeten Arbeitsplätze stieg von 228 auf 347, wovon allein im Bereich der Bauwirtschaft 216 Mitarbeiter betroffen waren. Diese gingen jedoch Großteils nicht verloren, da bei der größten Insolvenz in diesem Bereich nahezu sämtliche Dienstverhältnisse (160) erhalten werden konnten, da ein Sanierungsverfahren abgeschlossen wurde.

Die Zahl der abgewiesenen Konkursanträge bei denen kein kostendeckendes Vermögen feststellbar war, reduzierte sich von 107 auf 85 Verfahren.