Der österreichische Öl- und Gaskonzern OMV und der russische Gasriese Gazprom haben einen Kaufpreis von 905 Millionen Euro für den möglichen Erwerb einer 24,98-Prozent-Anteils an den Blöcken 4A/5A der Achimov-Formation des westsibirischen Urengoi-Gasfelds durch die OMV vereinbart. Dies teilte die OMV am Freitag mit. Mit der Unterzeichnung der finalen Transaktionsdokumente werde bis Ende 2019 gerechnet.

Der Abschluss und die Durchführung der Transaktion selbst hingen unter anderem von der Genehmigung durch den OMV-Aufsichtsrat und von einer Einigung mit Gazprom hinsichtlich der finalen Transaktionsdokumente sowie behördlichen Genehmigungen ab.

Der Kauf war Anfang Oktober vereinbart worden, heute wurden in einem "Amendment Agreement" unter anderem der Kaufpreis und andere Eckpunkte fixiert.

Riesen Gasfeld

Durch den Kauf würde die OMV Zugang zu den Blöcken 4A/5A der Achimov-Formation des Urengoi-Feldes erhalten, das Russlands größtes Erdgas- und Kondensat-Feld und eines der größten Erdgasfelder der Welt sei. Die Reserven der OMV würden durch den Erwerb bis zum Ende des Jahres 2044 um ungefähr 600 Millionen Barrel Öläquivalent ("boe") steigen. Der Betriebsführer rechnet mit dem Start der Produktion Ende 2020 und dem Erreichen eines Plateaus von mehr als 80.000 boe/Tag (Produktionsanteil von OMV) in 2026.

Der OMV-Anteil den Gesamtinvestitionen werde voraussichtlich rund 950 Millionen Euro bis Ende 2044 betragen, einschließlich der Erstattung von ungefähr 75 Millionen Euro für in den Jahren 2017 und 2018 getätigte Aufwendungen.

Flüssiggas-Zusammenarbeit

Die OMV und die Gazprom wollen auch im Bereich Flüssiggas (LNG) zusammenarbeiten. Eine entsprechende Absichtserklärung haben OMV-Vorstandsvorsitzender Rainer Seele und Gazprom-Chef Alexej Miller am Freitag beim Wirtschaftsforum in St. Petersburg unterzeichnet, teilte die OMV mit.

Die beiden Unternehmen hätten vereinbart, dass Gazprom die OMV im Jahr 2020 mit 1,2 Mrd. Kubikmeter LNG beliefern wird. Basierend darauf habe man sich nun darauf geeinigt, die Zusammenarbeit über das Jahr 2020 hinaus fortzusetzen, einschließlich des Kaufs und Verkaufs von "conventional" und small-scale LNG Cargos. Zudem wollen die Unternehmen Optionen für die gemeinsame Entwicklung kleiner LNG-Infrastrukturprojekte zu prüfen.

"Wir erhalten seit mehr als 50 Jahren zuverlässige Gaslieferungen aus Russland. Jetzt weiten wir unsere Zusammenarbeit auf LNG aus", so OMV-Chef Rainer Seele laut Pressemitteilung. "Dies wird zur Diversifizierung der Bezugsquellen beitragen und uns helfen, die Versorgungssicherheit in Europa zu gewährleisten."