Die größte Nutella-Fabrik der Welt steht wegen eines Streiks weitgehend still. Rund 160 Mitarbeiter des Werks im nordfranzösischen Villers-Ecalles nahe Rouen sind im Ausstand, teilten Gewerkschaftsvertreter am Montag mit. Sie fordern rund 4,5 Prozent mehr Geld und eine Prämie von 900 Euro pro Mitarbeiter.

Die Nutella-Produktion sei weitgehend zum Erliegen gekommen, sagte Fabrice Canchel von der Gewerkschaft Force Ouvrière (FO). Die Mitarbeiter blockierten seit fast einer Woche die Zugänge zu dem Werk in der Normandie, und deshalb würden auch die Zutaten knapp.

Gelände abgeriegelt

"Kein Lieferwagen kommt mehr in die Firma oder verlässt sie", betonte Canchel. Betroffen sei nicht nur die Produktion der Nuss-Nougat-Creme, sondern auch die von Schokoriegeln der Marke Kinder Bueno.

Die Geschäftsleitung nannte die Blockade in einer internen Email "illegal". Das Unternehmen droht den streikenden Mitarbeitern sogar mit einer Strafe von 1000 Euro pro Stunde. Die Geschäftsleitung betonte, dass sie seit Tagen das Gespräch suche, was die Gewerkschaft jedoch ablehnt.

Ein Viertel der weltweiten Produktion

Das Werk in Villers-Ecalles produziert normalerweise rund 600.000 Nutella-Gläser am Tag, das ist ein Viertel der weltweiten Produktion. Zuletzt hatte die Fabrik im Februar Schlagzeilen gemacht. Damals war von "Qualitätsproblemen" die Rede. Worum es sich handelte, wurde nicht mitgeteilt. Das Werk gehört zu dem italienischen Süßwarenkonzern Ferrero und beschäftigt rund 400 Menschen.

Der Teigwarenhersteller Barilla startete im letzten Jahr mit der Produktion eines eigenen Nougataufstrichs ohne Palmöl - zur Freude von umweltbewussten Genießern.