Seit einem Jahr schon bemüht sich die Landesregierung, in Kärnten ein Standortmarketing zu installieren. Die Marke Kärnten, bisher vor allem touristisch getrommelt, soll auch Attraktivität für Betriebe und Mitarbeiter ausstrahlen. Am Mittwoch soll der „Lenkungsausschuss“, dem die Spitzen der Landesregierung angehören, erste Projekte beschlossen haben. Was genau, bleibt bis zur Regierungssitzung am Dienstag geheim, erklärt Andreas Schäfermeier, Sprecher von LH Peter Kaiser.

"Tempo und Richtung fehlen"

Die obersten Repräsentanten der Wirtschaft vermissen indes Tempo und Richtung: „Was will man mit Standortmarketing erreichen?“ fragt WKK-Präsident Jürgen Mandl, der ein „Dahindümpeln“ des Prozesses ortet. Ein bis drei Millionen Euro Budget würde ein professioneller Auftritt pro Jahr kosten, „aber am Geld spießt es sich“, sagt Mandl. „Man muss dafür etwas setzen. Ein Türschild und eine Website werden nicht reichen.“

Verärgert ist Industriellen-Präsident Timo Springer: „Es ist schon 12 Uhr, nicht mehr 5 vor 12. Die Abwanderungsstatistik zeigt, dass jetzt etwas getan werden muss.“ Es dauere noch Jahre, bis neue Maßnahmen, die Kärnten auch als Arbeits-, Bildungs- und Lebensland positionierten, wirkten. „Wir doktern seit einem Jahr herum. Was wir brauchen, ist ein schnellstmöglicherAufbruch.“ Justieren könne man später.