Politische Erschütterungen in Österreich noch nicht erfasst

Die jüngsten politischen Erschütterungen in Österreich sind in dem Ranking naturgemäß noch nicht erfasst. Nach dem erfolgreichen Misstrauensantrag von SPÖ, FPÖ und JETZT am Montag ist die Regierung unter Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) Geschichte.

Laut den IMD-Daten konnte Österreich die größten Verbesserungen im Vergleich zum Vorjahr beim Budgetdefizit, der realen Steuerbelastung und dem Staatshaushalt erzielen. Verschlechterungen gab es dagegen vor allem in den Kategorien Währungsstabilität und reale Bruttoanlageinvestitionen. In die Top-10 schaffte es das Land lediglich in den beiden Unterkategorien "Gesundheit und Umwelt" (Platz 9) und "Management-Praktiken" (Platz 10).

Drittletzter Platz bei der Steuerpolitik 

Die Steuerpolitik lässt dagegen weiterhin klar zu wünschen übrig: Hier liegt Österreich auf Rang 61 und damit auf dem drittletzten Platz, nach Rang 60 im Vorjahr. Die größten Herausforderungen für das heurige Jahr sieht IMD im Fachkräftemangel, im Ausbau der digitalen Wirtschaft, sowie in den weiterhin ausständigen Reformen des Pensions- und Gesundheitssystems.

Angeführt wird das Ranking von Singapur. Das Land konnte sich von Platz drei auf den ersten Rang vorarbeiten und die USA damit von der Spitze verdrängen. Singapur profitierte vor allem von seiner guten technologischen Infrastruktur, dem Zugang zu Fachkräften und vorteilhaften Einwanderungsbestimmungen, während die USA unter Dollarschwankungen, schwächeren Exporten von Technologieprodukten und höheren Spritpreisen gelitten hat, so die Einschätzung von IMD. Die USA ist heuer auf Platz drei zurückgerutscht. An zweiter Stelle liegt Hongkong.

Europa kämpft mit Stagnation und Rückgängen

Während es in vielen asiatischen Nationen in punkto Wettbewerbsfähigkeit weiter bergauf geht, kämpfen die europäischen Länder mit Stagnation und Rückgängen. Die traditionell wirtschaftsstarken skandinavischen Länder konnten in diesem Jahr keine signifikanten Fortschritte machen, während Großbritannien von Unsicherheiten rund um den Brexit gehemmt wurde und von Platz 20 auf 23 zurückgefallen ist, hieß es in der Aussendung der IMD. Den größten Rückfall erlebte Portugal: Das Land verlor sechs Ränge und liegt nun an 39. Stelle.