Der Baukonzern Strabag will nach einem Enthüllungsvideo über den FPÖ-Politiker Heinz-Christian Strache die Auftragsvergaben des vergangenen Jahres noch einmal prüfen lassen. Der Strabag-Eigentümer und frühere CEO Hans Peter Haselsteiner sagte der Zeitung "Standard", er wolle "alle Aufträge des vergangenen Jahres, die wir verloren haben", genau analysieren.

Strache hatte nach Medienberichten einer vermeintlichen russischen Großinvestorin öffentliche Bauaufträge in Aussicht gestellt: Die Strabag werde keine staatlichen Aufträge mehr bekommen, stattdessen werde eine von der Frau zu gründende Baufirma berücksichtigt.

"Asfinag: Einflussnahme ausgeschlossen"

Die Asfinag stellt in einer Aussendung "aufgrund der aktuellen politischen Diskussion um die Vergabe von Bauaufträgen unmissverständlich fest, dass Aufträge an Bauunternehmen transparent und ausschließlich nach dem Bestbieterprinzip erfolgen". Man investiere in die österreichische Infrastruktur jedes Jahr etwa eine Milliarde Euro, die Strabag zählt dabei zu einem der größten Auftragnehmer. "Jedes Vergabeverfahren läuft in einem für jeden Bieter nachvollziehbaren und überprüfbaren Prozess ab. Eine Einflussnahme – sei es von Interessenten oder auch eine politische – ist ausgeschlossen." Es sei auch in der Vergangenheit zu keinem Versuch einer Einflussnahme aus dem politischen Bereich gekommen.

Auch die ÖBB haben am Samstag versichert, dass Bauaufträge der ÖBB-Infrastruktur an Unternehmen "immer transparent und nach dem Bestbieterprinzip vergeben" würden. "Eine Einflussnahme jeglicher Art - sei es von Parteien, privaten oder öffentlichen, in- oder ausländischen Institutionen - ist dabei ausgeschlossen und würde von den ÖBB sofort den Behörden gemeldet werden", hieß es.