Das Brexit-Chaos und ein schwieriges Sommergeschäft setzen den britischen Reiseveranstalter Thomas Cook vor dem Verkauf seiner Fluggesellschaften heftig unter Druck. Eine milliardenschwere Sonderabschreibung auf mehrere britische Veranstaltermarken brockte Thomas Cook im Winterhalbjahr bis Ende März einen Nettoverlust von knapp 1,5 Milliarden Pfund (1,7 Milliarden Euro) ein.

Das teilte das Unternehmen mit Marken wie Neckermann Reisen und der Fluglinie Condor am Donnerstag in London mit. Ein Jahr zuvor hatte das saisontypische Minus nur 255 Millionen Pfund betragen.

Fluggesellschaft seit Februar zum Verkauf

Thomas Cook hatte seine Ferienfluggesellschaften Anfang Februar zum Verkauf gestellt, um sich notwendiges Geld für Investitionen etwa in Hotels und neue Technologie zu verschaffen. Es seien mehrere Gebote für die gesamte Airline-Gruppe sowie für Teile davon eingegangen, berichtete Unternehmenschef Peter Fankhauser.

Unter den Interessenten ist nach ihren eigenen Angaben auch die deutsche AUA-Mutter Lufthansa. Thomas Cook will das Offert nun prüfen. Um auf jeden Fall über den nächsten Winter zu kommen, hat sich der Reisekonzern bei Banken bereits eine Kreditlinie über 300 Millionen Pfund gesichert.