Der börsennotierte Stromkonzern Verbund hat im ersten Quartal 2019 von höheren Strompreisen und einer überdurchschnittlich hohen Wasserführung profitiert. Gewinn und Umsatz sind deutlich gestiegen. Für das Gesamtjahr ist der Verbund nun optimistischer, die Ergebnis- und Umsatzprognose wurde am unteren Ende der Bandbreite angehoben.

Die positiven energiewirtschaftlichen und operativen Rahmenbedingungen hätten im ersten Quartal zu stark steigenden Ergebnissen und einer deutlichen Verbesserung der Kennzahlen geführt, teilte der teilstaatliche Verbund am Mittwoch mit. Die reduzierte Kostenbasis und die weiter vorangetriebene Entschuldung des Konzerns seien Ergebnis der zahlreichen Maßnahmen der Vergangenheit und hätten diese positive Entwicklung unterstützt.

Strompreis bringt Ergebnissteigerung

Das Konzernergebnis stieg um 46,5 Prozent auf 178,1 Millionen Euro, das EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) um 28,9 Prozent auf 348,0 Millionen Euro. Deutlich positiv auf die Ergebnisentwicklung ausgewirkt habe sich der stark gestiegene durchschnittliche Absatzpreis, bedingt durch die gestiegenen Future-und Spotmarktpreise auf dem Großhandelsmarkt für Strom. Der Umsatz stieg um 28,7 Prozent auf 963,2 Millionen Euro.

Der Erzeugungskoeffizient der Laufwasserkraftwerke lag mit 1,21 um 4 Prozentpunkte über dem Vergleichswert des Vorjahres und um 21 Prozentpunkte über dem langjährigen Durchschnitt.

Positiv ausgewirkt hätten sich zudem ein höherer Ergebnisbeitrag aus dem Segment Netz sowie die Erfolge aus den Kostensenkungs- und Effizienzsteigerungsprogrammen der letzten Jahre, so der Verbund. Die Erlöse aus Flexibilitätsprodukten seien im Vergleich zum Vorjahresquartal im Wesentlichen aufgrund geringerer Erlöse aus dem Engpassmanagement, deutlich rückläufig gewesen.

Für das Gesamtjahr erwartet der Verbund auf Basis einer durchschnittlichen Eigenerzeugung aus Wasser- und Windkraft in den folgenden Quartalen nun ein EBITDA zwischen rund 1,1 Milliarden Euro (zuvor: 1,05 Milliarden Euro) und 1,2 Milliarden Euro. Das Konzernergebnis wird zwischen rund 470 Millionen (zuvor 440 Millionen ) und 540 Millionen Euro gesehen. Der Verbund plant eine Ausschüttungsquote zwischen 40 Prozent und 45 Prozent bezogen auf das um Einmaleffekte bereinigte Konzernergebnis.

Die heute bekannt gegebenen Zahlen lagen über den Erwartungen. Von der APA befragte Analysten hatten im Durchschnitt einen Umsatz von 908,3 Millionen Euro, ein EBITDA von 345,3 Millionen Euro und einen Nettogewinn von 174,8 Millionen Euro erwartet.