Der europäische Flugzeugbauer hat das vor 17 Jahren gewährte Darlehen bisher nicht vollständig zurückgezahlt, bestätigte das Wirtschaftsministerium. Wieviel von dem Geld noch fehlt, wollte es "wegen des Schutzes von Betriebs- und Geschäftsgeheimnissen" nicht mitteilen. Das Ministerium will nun auf das Unternehmen zugehen: "Die Auswirkungen der Produktionseinstellung werden wir jetzt analysieren und dann mit dem Unternehmen erörtern." Ein Airbus-Sprecher wollte sich dazu nicht äußern.

Ob Airbus überhaupt noch etwas von dem Geld zurückzahlen muss, ist strittig. Der Flugzeugbauer hatte sich vergangene Woche auf den Standpunkt gestellt, dass die Regierungen über die Kredite das Risiko des Projekts mittragen. Insgesamt dürften von den Staatskrediten aus Deutschland, Frankreich und anderen Airbus-Ländern noch rund eine Milliarde Euro ausstehen. Laut den Verträgen hängt die Rückzahlung von der Zahl der ausgelieferten Flugzeuge ab, wie es in Branchenkreisen heißt.

Nach einem Bericht der Tageszeitung "Die Welt" müssten rechnerisch noch rund 290 A380-Flugzeuge gebaut werden, ehe das Darlehen aus Berlin getilgt ist. Tatsächlich will Airbus bis zum geplanten Produktionsstopp 2021 aber nur noch 17 A380-Maschinen bauen. Der Konzern hatte in der vergangenen Woche beschlossen, das einstige Prestigeprojekt mangels Nachfrage einzustellen. Der größte A380-Kunde, die arabische Fluggesellschaft Emirates, hatte ihre letzte Bestellung gekappt.

Die Art der staatlichen Unterstützung für Flugzeugbauer ist zwischen Europa und den USA umstritten. Ein Rechtsstreit darüber schwelt bei der Welthandelsorganisation WTO seit 15 Jahren. Während die Europäer Airbus mit Krediten unter die Arme greifen, gewähren die USA dem Konkurrenten Boeing Zuschüsse.