Heute, Dienstag, fand am Landesgericht Klagenfurt eine Prüfungstagsatzung zur Insolvenz der A. Zoppoth Haustechnik aus Gundersheim statt. Dabei wurde wurde der Sanierungsplan von den Gläubigern mehrheitlich angenommen. Somit ist die Fortführung des Traditionsunternehmens, das im Jänner Insolvenz angemeldet hatte,  gesichert.

Der Sanierungsplan: Die Gläubiger erhalten jeweils eine Quote von 20 Prozent, zahlbar in drei Raten. Ein Prozent bis 30. April 2019, nicht jedoch vor rechtskräftiger Bestätigung, neun Prozent bis 20. März 2020 und zehn Prozent bis 20. März 2021.

Aus für drei Teilbetriebe

Allerdings mussten drei kleinere Teilbetriebe geschlossen werden. 19 Dienstnehmer haben ihren Arbeitsplatz verloren, 15 davon in Kärnten.

Geschlossen wurden die Blechkanal-Fertigung, das „Service Kärnten“ sowie eine Filiale in Oberösterreich. Mit den verbleibenden 140 Beschäftigten wird weiter gearbeitet.

413 Gläubiger

413 Gläubiger, davon 165 Dienstnehmer, hatten Forderungen in Höhe von rund 15,9 Millionen Euro angemeldet. Der Insolvenzverwalter hat Forderungen im Ausmaß von 13,9 Millionen Euro anerkannt und den Rest der Forderungen bestritten. Das Sanierungsplanerfordernis beläuft sich unter Berücksichtigung der Besicherungen auf rund drei Millionen Euro. Das Erfordernis soll aus der Betriebsfortführung aufgebracht werden.

Alufassaden als Vorzeigeobjekte

Vorzeigeobjekte des Fassadenbau- und Haustechnikunternehmens sind die Alufassaden der Hauptfeuerwache Wien-Leopoldstadt, des ÖAMTC Standortes Hermagor und des Fachmarktzentrums Hartberg.

Vorgeschichte

A. Zoppoth Haustechnik GmbH mit Sitz in Gundersheim im Gailtal schlitterte Anfang Jänner in den Konkurs. Bereits Mitte Dezember wurde bekannt, dass die Firma in Turbulenzen geraten ist und Mitarbeiter auf ausstehende Löhne und Gehälter warten. Im Jänner meldete das zahlungsunfähige Unternehmen dann Insolvenz beim Landesgericht Klagenfurt an.

Verantwortlich für die Insolvenz seien laut dem Geschäftsführer-Duo Erni Gratzer und ihrem Bruder Franz Zoppoth mehrere Ursachen. Wegen der ungünstigen Auftragslage orientierte sich Zoppoth seit 2013 verstärkt nach Wien. Zu langen Leistungszeiträumen kamen erhöhte Personalkosten, berichtet der Kreditorenverband AKV. Auch Kalkulationsfehler, nicht verrechenbare Mehraufwendungen und Mängelbehebungen hätten zu hohen Verlusten geführt. Dazu kamen Forderungsausfälle von 3,3 Millionen Euro und Umsatzeinbußen nach Ausscheiden eines Bereichsleiters.

Das Unternehmen ist im Familienbesitz, Erni Gratzer hält 40 Prozent der Anteile, Franz und Benjamin Zoppoth (40 bzw. 20 Prozent) halten den Rest. Neben Installationstätigkeiten und Haustechnik sind die Gailtaler auf Fassadenbau, Service und Wartung sowie Spenglereiarbeiten spezialisiert.