Österreich bleibt für ausländische Firmen attraktiv. 355 Ansiedlungen hat die staatliche Agentur ABA-Invest in Austria im Vorjahr verbucht, mehr als je zuvor, sagten Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck (ÖVP) und ABA-Chef Rene Siegl heute, Dienstag, bei einer Pressekonferenz in Wien. Damit kamen rund 735 Millionen Euro an Investitionen und 2.888 Jobs zustande.

"Was die Zahl der Ansiedlungen betrifft, ist es das beste Ergebnis seit 37 Jahren Unternehmensgeschichte. Wir sind im Großen und Ganzen zufrieden", so Siegl. "Wir haben für jeden neuen Arbeitsplatz, der auf diesem Wege entstanden ist, 1.700 Euro aufgewendet. Wir gehen also davon aus, dass wir unser Geld wert sind", sagte er.

Aus Deutschland

Wie auch im Vorjahr kam der Großteil der Unternehmen (108) aus Deutschland, die Zahl stagniert aber auf hohem Niveau, was Siegl als "unerfreulich" bezeichnete. Auf Platz zwei lag die Schweiz, gefolgt von Italien und Ungarn. Starkes Wachstum verzeichneten auch Spanien und Großbritannien. So haben sich die Investitionen britischer Unternehmen in Österreich von 2017 auf 2018 verdoppelt. Laut Schramböck ist diese Entwicklung auch auf den Brexit zurückzuführen: "Aus unserer Sicht ist das erst der Beginn von Ansiedlungen britischer Unternehmen in Österreich", prognostizierte sie.

Mehr als jedes zweite Unternehmen (182), das von der ABA begleitet wurde, hat sich in Wien angesiedelt. Seit 2002 erstmals wieder auf Platz zwei liegt Niederösterreich, gefolgt von Salzburg und der Steiermark. Nach Branchen stachen wie 2017 auch 2018 die Sparte Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT), auf die 56 der Neugründungen entfielen, sowie der Sektor wirtschaftsnahe Dienstleistungen mit 55 Betriebsansiedlungen hervor.

Viel Forschung

Sehr erfreulich sei, dass rund jedes zehnte Unternehmen, das sich in Österreich angesiedelt hat, auch hier forsche, sagte Siegl. Etwa sechs Prozent waren Start-ups. Österreich könne nicht nur durch seine geopolitische Lage als Brücke und Tor zu Zentral- und Osteuropa sowie zur restlichen EU punkten, sondern auch als Innovations- und Hightech-Standort, so die Wirtschaftsministerin. "Wir sind in Europa das Land Nummer zwei nach Schweden im Bezug auf F&E-Ausgaben im Verhältnis zum BIP", sagte sie.

Für 2019 habe die ABA von der Bundesministerin die Zielvorgabe erhalten, die Zahl der Ansiedlungen auf 444 zu steigern, erklärte Siegl. Erstmals in der Firmengesichte liege die Zahl der von der Betriebsansiedlungsagentur betreuten Projekte über 1.000. Diese müssten jetzt nur mehr auf den "Boden der Firmengründung gebracht werden", so der ABA-Chef. "Dann können wir auch das uns gesteckte Ziel von 444 Ansiedlungen in diesem Jahr erreichen. Wir sind zuversichtlich, dass wir das schaffen", sagte er.

Die ABA soll dafür im ersten halben Jahr entsprechend mit Budget und Personal ausgestattet werden. Künftig solle sie dann nicht nur die Ansiedlung von Unternehmen, sondern auch den Zuzug von Fachkräften erleichtern, hieß es von der Wirtschaftsministerin.