Sieben Stockwerke, 4600 Quadratmeter Fläche für Labors, Werkstätten, Büros oder Seminarräume und eine Investitionssumme von 15 Millionen Euro.

Mit dem in Bau befindlichen "Electronic Based Systems Center (EBS-Center)" will die Technische Universität Graz in den Bereichen Sensortechnik und Mikroelektronik in neue Dimensionen vorstoßen. Man wolle international "noch sichtbarer werden", lässt Rektor Harald Kainz wissen. Forciert werden soll die Zusammenarbeit von Wirtschaft und Wissenschaft, auch deswegen ist die Hälfte des Forschungs- und Entwicklungszentrums für universitäre Ausgründungen sowie Klein- und Mittelbetriebe aus dem Bereich Mikroelektronik vorgesehen. Schon Ende des Jahres soll der neue Bau bezogen werden.

150 Millionen Euro in fünf Jahren

"Die Mikroelektronik ist die Schlüsseltechnologie der Digitalisierung", konstatiert Wirtschaftslandesrätin Barbara Eibinger-Miedl. Durch den mit Mitteln von EU, Land und Universität finanzierten Ausbau sieht sie ein Stärkefeld forciert, würden doch schon jetzt "80 Prozent der österreichweiten Wertschöpfung" in Sachen Mikroelektronik in der Steiermark und Kärnten erwirtschaftet.

Rektor Harald Kainz, Landesrätin Barbara Eibinger-Miedl und Hans-Peter Weiss (BIG)
Rektor Harald Kainz, Landesrätin Barbara Eibinger-Miedl und Hans-Peter Weiss (BIG) © TU/Helmut Lunghammer

Für die TU soll es indes nicht das letzte bauliche Ausrufezeichen in naher Zukunft sein. Wie Hans-Peter Weiss, Chef der Bundesimmobiliengesellschaft BIG, erzählt, seien in den nächsten fünf Jahren Investitionen von bis zu 150 Millionen Euro geplant.

Das neue EBS-Center ist übrigens gleichzeitig erstes Hauptquartier der Silicon Austria Labs (SAL), bevor am TU-Campus 2021 ein eigenes Gebäude für die Forschungsgesellschaft errichtet wird. Zur Erinnerung: SAL will im Bereich „maschinelles Lernen“ weltweit ausstrahlen, bis 2023 werden dafür aus öffentlicher Hand 140 Millionen Euro bereitgestellt.

Seit Freitag ist die Gesellschaft im Firmenbuch zu finden, am Donnerstag zog man die erste Kooperation mit einem namhaften steirischen Unternehmen an Land. In Summe seien "fünf Kooperationsverträge in Vorbereitung", erzählt SAL-Geschäftsführer Werner Luschnig. Bis 2023 sollen für die Gesellschaft 400 Beschäftigte arbeiten.