Die Teuerung hat in Österreich im Vorjahr etwas nachgelassen. Die Inflationsrate ging im Gesamtjahr auf 2,0 Prozent zurück, nach 2,1 Prozent im Jahr 2017. Preistreiber waren Wohnen, Wasser, Energie und Verkehr. Im Dezember lag das heimische Preisniveau um 1,9 Prozent höher als ein Jahr davor, im November hatte die Jahresrate 2,2 Prozent betragen.

Mit den 2,0 Prozent war die Teuerungsrate in Österreich im Vorjahr zwar deutlich höher als 2016 und 2015 (je 0,9 Prozent), lag aber weit unter der höchsten Inflation der letzten zehn Jahre (2011: +3,3 Prozent), wie die Statistik Austria am Donnerstag erklärte.

Wohnen und Energie teurer

Die stärksten preistreibenden Effekte gingen 2018 vom Bereich Wohnung, Wasser, Energie aus, der sich um 2,2 Prozent verteuerte, sowie von dem im VPI etwas geringer gewichteten Sektor Verkehr mit +2,9 Prozent. Restaurants und Hotels wurden 3,1 Prozent kostspieliger, Nahrungsmittel verteuerten sich um 1,6 Prozent. Bei Freizeit/Kultur war der Preisanstieg gering, Telefonie wurde billiger.

Im Dezember bremste sich die jährliche Teuerung durch einen deutlich schwächeren Preisauftrieb bei Treibstoffen und einen weiteren Preisrutsch bei Flugtickets von 2,2 auf 1,9 Prozent ab. Stärkste Preistreiber waren auch im letzten Berichtsmonat Wohnung/Wasser/Energie sowie Restaurants/Hotels und Verkehr.

Der für Eurozonen-Vergleiche ermittelte Harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) Österreichs lag im Dezember um 1,7 Prozent höher als ein Jahr davor (November: +2,3 Prozent). Im Gesamtjahr 2018 legte das heimische Preisniveau laut HVPI um 2,1 Prozent zu, nach +2,2 Prozent im Jahr 2017.

Treibstoffe lassen nach

Im Jahresverlauf 2018 hat in Österreich der Preisauftrieb bei Treibstoffen, Heizöl und Nahrungsmitteln nachgelassen. Im Gesamtjahr überdurchschnittlich verteuert haben sich der Miniwarenkorb (+4,2 Prozent), der Mikrowarenkorb (+2,6 Prozent) sowie auch der Index für den privaten Pkw-Verkehr (+3,1 Prozent).

Sie lagen - teils deutlich - über der allgemeinen Inflationsrate des Jahres 2018 von 2,0 Prozent. Tarife und Gebühren legten dagegen nur 1,8 Prozent zu, wie die Statistik Austria am Donnerstag mitteilte.

Der Miniwarenkorb bilden einen typischen wöchentlichen Einkauf ab und umfasst neben Waren und Dienstleistungen des kurzfristigen Verbrauchs auch Treibstoffe. Im Dezember war der Miniwarenkorb lediglich noch 2,8 Prozent teurer als ein Jahr davor, im November hatte die Jahresveränderung noch +4,5 Prozent betragen.

Nahrungsmittel günstiger

Im Mikrowarenkorb, der einen täglichen Einkauf repräsentiert, sind vor allem Nahrungsmittel, aber auch Tageszeitungen oder der Kaffee im Kaffeehaus enthalten. Im Jahresverlauf selbst gab dieser Korb wegen deutlicher Preisentlastungen bei Nahrungsmitteln nach, sodass die Raten hier seit September unterdurchschnittlich waren. Im Dezember war der Mikrowarenkorb im Jahresabstand nur noch 0,1 Prozent teurer, nach +0,2 Prozent im November.

Ausschlaggebend für den im Gesamtjahr um 3,1 Prozent gestiegenen Index für den privaten Pkw-Verkehr waren die im Gesamtjahr um 9,0 Prozent höheren Spritpreise. Instandhaltung und Reparaturen verteuerten sich um 2,9 Prozent.

Stärkster Preistreiber im Gesamtjahr und im Dezember war der Bereich "Wohnung, Wasser, Energie". Im Gesamtjahr verteuerte er sich um 2,2 Prozent, im Dezember im Jahresabstand um 2,3 Prozent. Die Mieten stiegen im Gesamtjahr um 3,7 Prozent, im Dezember betrug die Jahresrate 3,4 Prozent. Haushaltsenergie kam im Gesamtjahr um 2,7 Prozent teurer, im Dezember um 3,9 Prozent; den Ausschlag dafür gaben die Heizölpreise, die im Gesamtjahr um 16,7 Prozent anzogen, im Dezember um 9,5 Prozent. Strom verteuerte sich jeweils, die Gaspreise verringerten sich.

Ausgaben für Verkehr kamen im Gesamtjahr um 2,9 Prozent teurer, im Dezember allein betrug die Jahresrate 2,2 Prozent. Grund für die nachlassende Dynamik gegen Jahresende war u.a. die mittlerweile geringere Verteuerung von Treibstoffen (+9,0 Prozent im Gesamtjahr, +6,9 Prozent im Dezember). Und: Die Preise für Flugtickets sanken im Gesamtjahr um 4,7 Prozent, im Dezember machte der Preisrutsch im 12-Monats-Abstand 20,8 Prozent aus.

Hotels teurer

Restaurants und Hotels verteuerten sich im Gesamtjahr um 3,1 Prozent, im Dezember um 2,8 Prozent. Für diverse Waren und Dienstleistungen musste im Gesamtjahr im Schnitt um 2,1 Prozent mehr bezahlt werden, im Dezember um 2,0 Prozent mehr. Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke kamen im Gesamtjahr um 1,6 Prozent teurer (auch Nahrungsmittel allein), im Dezember kosteten Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke um 0,8 Prozent mehr (Nahrungsmittel allein +1,0 Prozent). Für Nachrichtenübermittlung gingen die Kosten im Gesamtjahr um 2,8 Prozent zurück, im Dezember um 1,8 Prozent. Die Ausgaben für Freizeit und Kultur kamen im Gesamtjahr im Schnitt um 0,5 Prozent teurer, im Dezember betrug die Jahresrate hier +1,3 Prozent.

Hauptpreistreiber im Monatsabstand - von November auf Dezember - war nach Angaben von Donnerstag der Bereich Restaurants und Hotels mit 1,3 Prozent; dazu trugen laut Statistik Austria vor allem die um 9,5 Prozent verteuerten Beherbergungsdienstleistungen bei. Hauptpreisdämpfer im Monatsvergleich war der Verkehr mit durchschnittlich 1,0 Prozent Preisrückgang; Grund dafür waren die gegenüber November um 5,6 Prozent billigeren Treibstoffe.

Euro-Inflation rückläufig

Die Inflationsrate in der Eurozone ist im Dezember auf 1,6 Prozent gesunken, gegenüber 1,9 Prozent im November. Die gesamte EU verzeichnete im selben Zeitraum einen Rückgang der Teuerung auf 1,7 Prozent gegenüber 2,0 Prozent. In Österreich sank die Inflation im Dezember auf 1,7 Prozent, gegenüber 2,3 Prozent im November, wie Eurostat am Donnerstag mitteilte.

Ein Jahr zuvor hatte die Teuerung in der Eurozone 1,4 Prozent betragen, in der EU 1,7 Prozent und in Österreich 2,3 Prozent. Die niedrigsten Raten wurden im Dezember in Griechenland und Portugal (je 0,6 Prozent) und Dänemark (0,7 Prozent) gemessen. Die höchste Inflation wiesen Estland (3,3 Prozent), Rumänien (3,0 Prozent) und Ungarn (2,8 Prozent) auf.

Preistreiber waren Dienstleistungen (plus 0,58 Prozentpunkte), gefolgt von Energie (plus 0,53 Punkte), Lebensmitteln, Alkohol und Tabak (plus 0,34 Punkte) sowie Industriegütern ohne Energie (plus 0,12 Punkte).