Ein verhaltener Ausblick für das vierte Quartal und eine möglicherweise bevorstehende Kapitalerhöhung haben die Aktien des Apple-Zulieferers ams abstürzen lassen. Die an der Schweizer Börse notierten Titel des österreichischen Sensorenherstellers brachen um bis zu 31,5 Prozent auf 34,10 Franken ein. Das war der zweitgrößte Kurssturz der Firmengeschichte. Börsianer sehen dies als übertrieben an.

"Auf diesem Niveau ist die Aktie ein blinder Kauf", sagte ein Händler. ams steigerte im dritten Quartal Umsatz und Gewinn stärker als erwartet. Die Umsatzprognose für das vierte Quartal von 570 bis 610 Millionen Dollar liege aber um 39 Millionen Dollar hinter seiner Schätzung zurück, sagte Michael Foeth von der Bank Vontobel. Zudem sei auch die Prognose für die Ergebnis-Marge mit 16 bis 20 Prozent tiefer als die Vontobel-Schätzung von 26 Prozent.

Bis zu zehn Prozent neue Aktien

Der Konzern, der optische Sensoren für die Gesichtserkennungs-Funktion in Smartphones herstellt, will zudem im zweiten Quartal 2019 eigene Aktien an der Börse in Hongkong notieren. Im Rahmen der Transaktion sollen aus dem genehmigten Kapital bis zu zehn Prozent neue Aktien ausgeben werden. "Dass AMS die Aktie dort handeln will, wo auch die Kunden sind, ist eine gute Sache und erhöht die Chance, dass die Firma übernommen werden könnte", sagte ein Händler.

Auch die Aktien anderer Tech-Werte gerieten in den Strudel. So gaben Dialog Semiconductor drei Prozent nach, die im Dax notierten Titel von Infineon sackten um 4,3 Prozent ab und in Paris verloren STMicro 4,5 Prozent. Der Branchenindex fiel um 2,5 Prozent.