Die börsenotierte Österreichische Post AG ist nach dem für Ende 2019 geplanten Ausstieg der BAWAG P.S.K. auf der Suche nach einem neuen Bank-Partner fündig geworden. Gemeinsam mit der deutschen FinTech Group werde künftig ein umfassendes Finanzdienstleistungsangebot im Filialnetz geschaffen werden, teilten die beiden Unternehmen am Montag mit.

Die teilstaatliche Post und die FinTech Group werden ein 50/50-Joint-Venture gründen. Die FinTech Group Bank AG wird ihre Niederlassung in Österreich inklusive der rund 30.000 Kunden in das Joint Venture einbringen - vorbehaltlich der Zustimmung der zuständigen Aufsichtsbehörden. Die Joint-Venture-Gesellschaft soll nach der Erteilung einer Banklizenz Bankdienstleistungen in Österreich erbringen und in den nächsten fünf Jahren mit einem Eigenkapital von über 200 Millionen Euro ausgestattet werden.

Die Joint-Venture-Gesellschaft wird einen Kooperationsvertrag mit der Post AG zur Nutzung deren Filial- und Vertriebsnetzes mit ihren 433 eigenbetriebenen Post-Filialen und 1.351 Post-Partnern sowie einen IT-Kooperationsvertrag mit der FinTech Group AG abschließen. Der IT-Kooperationsvertrag umfasst Bank-IT-Dienstleistungen der FinTech Group AG an die Joint-Venture-Gesellschaft über eine Laufzeit von zehn Jahren in einer Umsatzhöhe von mehr als 100 Millionen Euro.

Die Post wird sich gleichzeitig mit 7 Prozent an der FinTech Group AG beteiligen und einen Sitz im Aufsichtsrat einnehmen. Die FinTech Group AG wird 1.225.761 neue Aktien unter Ausschluss des Bezugsrechts der Aktionäre im Gesamtausgabebetrag von rund 35 Millionen Euro ausgeben. Diese Aktien werden von der Österreichischen Post übernommen.

Einige andere potenzielle Kooperationspartner wie beispielsweise die Volksbanken oder Santander hatten zuvor einer Kooperation eine Absage erteilt.