Selbst der Chef der Kärnten Werbung, Christian Kresse, hatte kürzlich im Interview mit der Kleinen Zeitung mit einem Minus im Juli gerechnet. Geworden ist es aber, wider alle Erwartungen, ein leichtes Plus: 2,773 Millionen Übernachtungen vermeldet die Statistikabteilung der Kärntner Landesregierung, ein Zuwachs von 1,2 Prozent verglichen mit dem starken Juli 2017.

Zurückzuführen ist das überraschende Ergebnis im wichtigen Tourismusmonat auf eine starke zweite Hälfte, denn Regen und Fußball-WM hatten bis Mitte Juli für so manches leere Bett und lange Gesichter gesorgt. Der Nächtigungszuwachs von ausländischen Gästen (+2,0 Prozent) machte das leichte Minus bei Inländern (-0,2 Prozent) zu Monatsende noch wett.

150.000 Nächtigungen fehlen

Das "Alltimehigh" der letzten zehn Jahre aus dem Jahr 2008 wurde um rund 150.000 Übernachtungen verfehlt. Vor allem, weil die Urlauber immer kürzer bleiben: Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer 2018 betrug 4,8 Tage, 2008 waren es noch 6,1 Tage. Leicht rückläufig war im Juli die Zahl der Ankünfte (577.000, minus 3,5 Prozent), was laut Kresse daran liege, dass ein Teil der Juli-Nächtigungen auf Urlauber entfällt, die bereits Ende Juni angereist sind.

Vor allem deutsche Urlauber (+6,4 Prozent), Polen, Slowaken, Tschechen und Ungarn (zwischen 6 und 8 Prozent Plus) verbrachten ihre Ferien verstärkt in Kärnten, während Slowenen (-13,2 Prozent), Briten (-13,7 Prozent) und Italiener (-14,1 Prozent) tendenziell fernblieben.

Gemeindebilanzen

Ein deutliches Plus in der Bilanz weisen unter anderem St. Kanzian am Klopeiner See (+4,1 Prozent), Hermagor/Pressegger See (+4,3 Prozent), Bad Kleinkirchheim (+8,3 Prozent), aber auch Maria Wörth (+9,8) Pörtschach (2,1) und Velden am Wörthersee (2,1) aus. Heiligenblut führt das Ranking der Top-Gemeinden mit einem Plus von über 11 Prozent an.

Der Juli bestätigt damit das ein positives Tourismusjahr 2018 mit 1843.971 Ankünften (+2,8 Prozent) und 7,976.720 Übernachtungen (+3,7 Prozent).