Im krisengebeutelten Venezuela ist Benzin bisher praktisch kostenlos. Damit soll nun Schluss sein, denn von diesem Montag an will die sozialistische Regierung die Treibstoffpreise langsam auf internationales Niveau anheben. Derzeit kostet ein Liter Benzin sechs Bolivar, also zurzeit - laut aktuellem Kurs - 0,000021 Euro.

"Ich hoffe, dass wir in zwei Jahren diese Missbildung beenden, die über lange Zeit gewachsen ist. Wir haben das Benzin praktisch verschenkt", sagte Präsident Nicolas Maduro. Die Regierung geht davon aus, dass sie allein durch Benzinschmuggel nach Kolumbien und in die Karibik pro Jahr 18 Milliarden Dollar (15,9 Milliarden Euro) verliert. Registrierte Regierungsanhänger, Sozialhilfeempfänger und der öffentliche Nahverkehr sollen aber weiterhin mit direkten Subventionen unterstützt werden.

Angesichts der Hyperinflation streicht Venezuela am Montag zudem fünf Nullen aus seiner Landeswährung. Zudem soll der neue Bolivar an die neue Kryptowährung Petro gekoppelt sein. Zuletzt prognostizierte der Internationale Währungsfonds (IWF) für das laufende Jahr eine Inflationsrate von einer Million Prozent. Außerdem könnte die Wirtschaftsleistung um 18 Prozent einbrechen.