Nachdem die Lufthansa vor einer Woche die Leasing-Verträge mit der Laudamotion für neun Flugzeuge gekündigt hat, wird der Fall heute vor einem Londoner Gericht verhandelt. Einen Tag davor hatte die EU-Kommission dem Verkauf von bis zu 75 Prozent der Laudamotion an die Ryanair zugestimmt.

Für die Laudamotion war der Schritt durchaus bedrohlich, da es sich bei den neun Flugzeugen um die Hälfte der eigenen Flotte handelt. Nur durch die Anmietung (Wet-Leasing) von zehn Boeing-737-Flugzeugen von Ryanair wäre Laudamotion in der Lage, eine Flotte von 19 Flugzeugen im Sommer 2018 zu bedienen.

Streit um Rechnungen

Grund für die Kündigung sind laut Lufthansa ausstehende Rechnungen. Das wird von Laudamotion-Geschäftsführer Andreas Gruber jedoch verneint: "Wir haben alle Rechnungen bezahlt", sagte er bei einem Pressegespräch. Im Gegenzug wirft er der Lufthansa in diesem Zusammenhang zum wiederholten Mal vor, mit der Zahlung von 1,5 Millionen Euro an Wet-Lease-Gebühren im Verzug zu sein - für Flüge, die Laudamotion im März, April und Mai für die Lufthansa-Tochter Eurowings bedient habe.

Weiters beklagt Airline-Käufer Niki Lauda, dass die Lufthansa auch nur neun Jets an die Laudamotion weitergegeben habe. Laut Auflage der EU-Kommission hätte sie aber 10 Flugzeuge an den Käufer der Air-Berlin-Tochter Niki abgeben müssen. Deshalb ist Lauda auch davon überzeugt, dass der Prozess für Laudamotion gut ausgehen werde.