Der Online-Videodienst Netflix hat weniger neue Abonnenten hinzugewonnen als gedacht. Und auch der Umsatz und Geschäftsausblick blieben hinter den Erwartungen zurück, die professionelle Marktbeobachter zuvor für das zweite Quartal gehegt hatten, wie aus dem am Montag nach Börsenschluss veröffentlichten Geschäftsbericht des Unternehmens aus dem kalifornischen Los Gatos hervorgeht. Die Quittung der Anleger folgte unmittelbar: Im nachbörslichen amerikanischen Börsenhandel fiel der Aktienkurs zeitweise um mehr als 14 Prozent.

"Wir hatten ein starkes, aber kein herausragendes Quartal", räumte Netflix ein und gab zu, sich bei seinen Vorhersagen verkalkuliert zu haben. Vor allem die Abonnentenzahlen überzeugten nicht. Im Heimatmarkt Amerika kamen von April bis Juni nach Unternehmensangaben 670.000 neue Nutzer hinzu, international 4,47 Millionen. Analysten und auch Netflix selbst hatten mit deutlich mehr gerechnet. Zur Jahresmitte brachte es der Streaming-Riese insgesamt auf gut 130 Millionen Nutzer.

Der Ausblick auf das laufende Vierteljahr kam ebenfalls nicht gut an: Netflix, das sich mit Serienhits wie "House of Cards" einen Namen machte und derzeit etwa in Indien große Expansionspläne verfolgt, geht von fünf Millionen neuen Nutzern aus. Die Prognosen der Analysten hatten bei 6,3 Millionen gelegen. Im abgelaufenen Quartal schoss der Umsatz im Jahresvergleich um 40 Prozent auf 3,9 Milliarden Dollar in die Höhe, blieb aber ebenfalls unter den Erwartungen.