Am Donnerstag, den 15. Juni, wird in Russland die Fußball-Weltmeisterschaft angepfiffen. Es ist untrügerisches Zeichen dafür, dass ein Fußball-Großereignis ins Haus steht: Zahllose Angebote für TV-Geräte werden derzeit im Elektrohandel, aber etwa auch von großen Lebensmittelketten, beworben. Gemeinsam haben sie, dass sie von einer Vielzahl an Kürzeln flankiert werden - von OLED bis 4K, von Full-HD bis HDR. Doch was sagen diese Kurzbezeichnungen eigentlich aus? Ein Überblick.

Full-HD

Von Full High Definition, englisch für „volle Hochauflösung“, spricht man bei einer Videoauflösung von 1920 x 1080 Pixeln. Das macht in Summe knapp zwei Millionen Bildpunkte auf dem Fernsehschirm und damit mehr als bei HD oder HD ready. Grundsätzlich gilt: je mehr Bildpunkte, desto schärfer das Bild.

Ultra-HD (UHD)

„Full-HD fristet heute bei neuen Fernsehern ein Nischendasein“, erzählt Reinhard Hübner, TV-Spezialist bei LG. Am Markt findet man fast nur noch Geräte die in „Ultra-HD“ oder „4K“ auflösen. Fernseher, die mit „Ultra-HD“ werben, müssen eine Mindestauflösung von acht Millionen Bildpunkten (Pixel) haben. Meist liegt die Auflösung bei 3840 x 2160 Pixel.

4K: Wer die Königsklasse ausnutzen kann

Die Königsklasse der Filmqualität, man spricht gerne von „Kinoauflösung“, nennt sich heute „4K“ und meint eine Auflösung von 4096 x 2160 Pixeln. Das zeigt anschaulich: Auch wenn UHD und 4K heute gerne als Synonym verwendet werden, technisch gibt es Unterschiede. Die Krux an der Sache: Der durchschnittliche Konsument bekommt weder UHD- noch 4K-Inhalte geliefert, weil TV-Sender Inhalte meist noch nicht in dieser Auflösung übertragen. UHD- oder 4K-Fernseher sind ihrer Zeit eigentlich weit voraus und müssen oft Millionen Bildpunkte künstlich dazurechnen. Wofür es wieder komplexe Videoprozessoren braucht. Inhalte in Full-HD oder 4K bekommt man heute – manchmal gegen Aufpreis – etwa bei Streamingportalen wie Netflix, einzelnen Sendern wie Sky oder via Blue-ray Disc.

OLED als dominante Technologie

Bei einem OLED-Bildschirm besteht jeder Bildpunkt aus zwei Elektroden. Im Gegensatz zu LCD-Displays wird bei dieser Technologie keine Hintergrundbeleuchtung benötigt, flachere Bildschirme sind die Folge. Ein tiefes Schwarz und starke Kontraste zeichnen OLEDs aus. Außerdem: So gut wie alle OLED-Bildschirme werden heute von LG gefertigt, auch für die Fernseher der Konkurrenz. Erst langsam wird Sony als Produzent interessant.

Wodurch sich QLED unterscheidet

Während LG also die OLED-Produktion perfektioniert, setzt Samsung – wie auch Hisense und TCL – zunehmend auf QLED-Technologie. Dabei kommen Nanokristalle aus Halbleitermateralien zum Einsatz („Quantum Dots“), die von LED-Licht angeleuchtet werden. Samsung will so noch hellere Bilder als bei OLED-Displays erreichen. Welche Technologie aus Nutzersicht besser ist? Zum jetzigen Zeitpunkt eher eine ideologische Frage.

Das Kürzel HDR

Auch die Abkürzung „HDR“ (steht für „High Dynamic Range“ oder Hochkontrastbild) darf heute in keiner Bewerbung fehlen. Gemeint ist damit eine Technik, die bei Bildern Helligkeit und Sättigung intensiviert und diese so besonders „dynamisch“ und kontrastreich macht. Der TV-Fußball soll dadurch nicht mehr im Rasen-Schattenbereich verschwinden.

Von Vesa-Norm und Smart TV

Die Vesa, ein Zusammenschluss zahlreicher Unternehmen, erstellt einheitliche Standards. Etwa jenen für die Befestigung von Flachbildschirmen an Wänden oder Tischen. Hat der Fernseher das häufig auftretende Vesa-Maß von 400 x 200 mm, beträgt der horizontale Abstand der Schraublöcher 400 Millimeter und der vertikale Abstand 200 Millimeter. Mit großer Wahrscheinlichkeit ist Ihr neuer Fernseher übrigens ein „Smart TV“. Also ein Gerät mit Internetzugang und meist mit eigenem Betriebssystem und spezifischen Apps.

Und in welcher Qualität strahlt eigentlich der ORF aus?

Die Fußball-WM in Russland wird die erste Fußball-Weltmeisterschaft sein, die in Ultra-HD mit HDR produziert wird. Aber Achtung: Das heißt nicht, dass die jeweiligen Sender, die sich lokale Übertragungsrechte sicherten, die Spiele auch in dieser Qualität ausstrahlen. Der ORF beispielsweise hat sich für eine gemischte Lösung entschieden. Gezeigt werden 56 der insgesamt 64 WM-Spiele nämlich in HD und UHD – die acht Parallelspiele am Ende der Gruppenphase hat der Sender sublizensiert. Das hochauflösende UHD-Signal wird während der Weltmeisterschaft über die ORF-TVthek angeboten und kann über einen dort angezeigten Direkt-Link sowie in der Kategorie „Live“ ausgewählt werden.