Die Datenschutzgrundverordnung räumt jedem Bürger das Recht ein, bei Firmen Auskunft über verarbeitete Daten zur eigenen Person zu begehren. Laut einer von Veritas Technologies, ein führender Anbieter für Datenmanagement, in Auftrag gegebenen Umfrage mit 1000 Personen planen 38 Prozent, in den kommenden sechs Monaten von diesem Recht Gebrauch zu machen.

Hochgerechnet auf ganz Deutschland bedeutet das über 30 Millionen solcher Anfragen im nächsten halben Jahr. Unternehmen müssen auf so eine Anfrage innerhalb eines Monats antworten und auch erklären, auf welcher Rechtsgrundlage die Daten verarbeitet werden und woher diese eigentlich stammen. Die Bürger können außerdem die Löschung von Daten verlangen, die nicht für die Vertragserfüllung benötigt werden oder aus rechtlichen Gründen gespeichert werden müssen.

Erste Beschwerden gegen Konzerne

Sollte ein Datenleck bei einem Unternehmen bekannt werden, wollen sogar mehr als die Hälfte der Befragten von diesem Recht Gebrauch machen. Vor allem kleine Unternehmen könnte das aufgrund der Bürokratie schnell an die Grenze ihrer Leistungsfähigkeit bringen.

Ob diese befürchtete Flut an Anfragen wirklich stattfinden wird oder hier eine übertriebene Furcht besteht, wird sich erst in den kommenden Monaten zeigen. Soviel ist klar: Die österreichische Datenschutzbehörde sieht sich gut vorbereitet. Erste Beschwerden hat beispielsweise die Organisation noyb des Datenschützers Max Schrems gegen Facebook und Google eingebracht.