Ferdinand Dudenhöffer ist an der Universität Essen Professor für allgemeine Betriebswirtschaftslehre und Automobilwirtschaft und lässt nun mit einem unkonventionellen Vorschlag aufhorchen.

Dem Umstand Rechnung tragend, dass die Automobilindustrie immer breitere Autos baut, sollen, so der bekannte Experte, Fahrer großer Autos in Parkhäusern mehr bezahlen müssen, um so die zurückgehende Zahl der Besitzer kleinerer Pkw nicht zu benachteiligen.

„Von Fahrern großer Autos höhere Parkgebühren zu verlangen ist nichts Unanständiges. Sie zahlen ja auch mehr für Sprit“, sagte Dudenhöffer der „Westdeutschen Allgemeinen Zeitung“ (WAZ). Er schlägt vor, an den Einfahrten zu Parkhäusern Scanner aufzustellen, die die Größe eines Fahrzeugs messen. Auf dieser Basis könne dann die Höhe der Parkgebühr berechnet werden, schlägt Dudenhöffer vor.

Um 12,3 Zentimeter in der Breite gewachsen

Einer Studie seines Car-Instituts (Center Automotive Research) zufolge reichen die Maße der sogenannten Einstellplätze in älteren Parkhäusern und Tiefgaragen nicht mehr aus, um die immer breiter werdenden Autos darauf abzustellen. Demnach sei die Breite der Neuwagen seit 1990 im Durchschnitt um 12,3 Zentimeter auf inzwischen knapp über 1,80 Meter angewachsen.

Die Bemessung eines Einstellplatzes orientiert sich seit Jahrzehnten an der Breite eines VW Käfer und muss nur 2,30 Meter betragen. Nordrhein-Westfalen hat bereits auf den Trend zu großen Autos reagiert und schreibt seit Anfang 2017 vor, dass Einstellplätze in neu gebauten Tiefgaragen und Parkhäusern 2,45 Meter breit sein müssen.

Dudenhöffer übt deutliche Kritik an der Automobilindustrie. Der Trend zu immer breiteren Fahrzeugen sei sachlich nicht gerechtfertigt: "Um Airbags und Fahrassistenzsysteme in den Pkw unterzubringen, braucht man diese Breiten nicht."