Der Arbeitsmarkt in den USA boomt noch stärker als erwartet und liefert der Notenbank damit Argumente für eine rasche Zinserhöhung. Die Regierung in Washington meldete am Freitag für Februar 313.000 neue Jobs. Das ist der stärkste Zuwachs seit mehr als eineinhalb Jahren, Experten hatten lediglich mit 200.000 gerechnet. Die verharrte bei 4,1 Prozent, dem tiefsten Stand seit dem Jahr 2000.

Damit ist die US-Notenbank (Fed) ihrem Ziel Vollbeschäftigung ganz nahe. Sie hatte im Dezember die Zinsen um einen Viertelpunkt erhöht - auf die Spanne von 1,25 bis 1,5 Prozent. Eine weitere Erhöhung im März gilt vielen Investoren als ausgemachte Sache. Weitere Schritte nach oben dürften heuer folgen. Denn die Federal Reserve erwartet, dass auch die für einen Aufschwung ungewöhnlich niedrige Inflation dieses Jahr in Gang kommt und sich dann um das Ziel der Fed von 2,0 Prozent einpendeln wird.

Stundenlöhne nur gering zugelegt

Im Februar legten die für die Inflationsentwicklung wichtigen Stundenlöhne im Schnitt jedoch nur um 0,1 Prozent zum Vormonat zu. Experten hatten mit einem Wert von plus 0,2 Prozent gerechnet. In einer ersten Reaktion nannte der US-Währungshüter Charles Evans die Jobzahlen sehr stark. Allerdings hätte er sich ein kräftigeres Lohnwachstum erhofft. Vor diesem Hintergrund könne die Fed bei den Zinsen "vorsichtig" agieren, sagte der Chef des Fed-Bezirks Chicago dem Sender CNBC.

Zinserhöhung in diesem Monat

Eine Zinserhöhung in diesem Monat sei aber "gesetzt", so VP-Bank-Experte Thomas Gitzel. Der neue Notenbankchef Jerome Powell werde sich jedoch in Anbetracht des lediglich sachten Zuwachses der Lohnsteigerungen nicht aus der Ruhe bringen lassen. Trotz der starken Arbeitsmarktdaten lösten die Zahlen an den Märkten keine verstärkten Zinsfantasien aus: Händler tippen weiter darauf, dass die Notenbank es dieses Jahr bei insgesamt drei Zinsschritten belassen wird.